Berlin. Die Trends auf der Funkausstellung in Berlin sind klar: Fernseher mit brillanterem Bild, Smartphones statt „Nur-Handys“ und vernetzte Unterhaltungselektronik. An diesem Freitag öffnet in Berlin die Internationale Funkausstellung (IFA) ihre Pforten für die Besucher.
Der Höhepunkt des Jahres für manchen Technikfan naht. An diesem Freitag öffnet in Berlin die Internationale Funkausstellung (IFA) ihre Pforten für die Besucher. Ein erstes Glanzlicht für die meisten Fernsehzuschauer steht schon fest: eins für die Ohren.
Die TV-Anstalten müssen zeitgleich zur Messe ein stetes Ärgernis beseitigen. Werbeblöcke werden künftig nicht mehr dröhnend in die Ohren dringen, sondern mit der Lautstärke des Programms ausgestrahlt. Eine Hintertür lässt sich die Werbewirtschaft allerdings offen, wie aus einer Mitteilung des Zentralverbands der Branche hervorgeht. „Die Klangdynamik innerhalb eines Sendebeitrags bleibt dabei als elementares Gestaltungsmerkmal erhalten“, heißt es darin. Auf gut deutsch: Innerhalb eines Spots kann es also laut werden.
IFA 2011: Verträge im Gesamtwert von 3,7 Milliarden Euro
Doch sonst geht es vor allem um Neuheiten und ums Geschäft. Die IFA ist eine der wichtigsten Ordermessen für die Hersteller von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte. Verträge im Gesamtwert von 3,7 Milliarden Euro wurden 2011 in den Hallen unter dem Funkturm abgeschlossen. An Premieren herrscht auch in diesem Jahr kein Mangel, wenngleich es keine bahnbrechenden Entwicklungen wie einst mit den ersten Flachbildgeräten zu bestaunen gibt. „Mehr denn je fokussiert die Industrie ihre Innovationen und Produkteinführungen auf die IFA“, sagt die Messegesellschaft.
Dabei gibt es zwei TV-Trends zu vermerken. Der erste ist die wachsende Zahl von Geräten, die zugleich Fernsehen und Internet liefern. Der zweite ist die Weiterentwicklung der so genannten organischen Leuchtdioden (OLED) als Monitortechnologie für extrem brillante Bilder. Bislang war die teure Technik Smart Phones & Co. vorbehalten. Die ersten OLED-Fernseher kosten aber noch einige Tausend Euro.
1439 Aussteller bei der IFA 2012
Doch die Geschäfte laufen nur in Deutschland mit dem Rekordwert von zehn Millionen verkauften Flachbildfernsehern prächtig. In den sechs größten europäischen Ländern gingen im ersten Halbjahr die Umsätze um zehn Prozent zurück. Trotz schwierigem Marktumfeld aufgrund der Schuldenkrise ist die Messe wieder ausgebucht: 1439 Aussteller.
Technik & Trends in Berlin
Nicht nur die Konjunktur macht einigen Herstellern einen Strich durch die Rechnung. Auch die Konkurrenz aus dem eigenen Lager sorgt in manchen Sparten für lange Gesichter. So sind normale Handys ohne Internetzugang zumindest in entwickelten Staaten Ladenhüter. Gekauft werden fast nur noch Smartphones, die das Surfen unterwegs ermöglichen. Weltweit erwartet die GfK in diesem Jahr den Verkauf von 650 Millionen der internetfähigen Handys, die nebenbei oft auch MP3-Player und Billigkameras ersetzen.
Die Vernetzung schreitet voran
Die Vernetzung von klassischer Unterhaltungselektronik, Telekommunikation und Internet schreitet auf der IFA weiter voran. Bald wird es nach Einschätzung der Branchenexperten kaum noch Geräte geben, die nicht internetfähig sind. So ist es zum Beispiel möglich, den Anfang eines Films auf dem Fernseher, das Ende auf dem Tablet-PC im Garten zu sehen.
Bei der ebenfalls auf der Messe vertretenen Haushaltselektronik ist die Entwicklung weniger spektakulär. Für die Entwickler neuer Waschmaschinen oder Kühlschränke steht vor allem der Strom- und Wasserverbrauch im Zentrum der Überlegungen. So kommen immer effizientere Geräte auf den Markt, die teilweise die Bestnote A+++ noch übertreffen.