New York. Der Elektroautopionier Tesla hat wohl einen Standort gefunden, um im großen Stil Batterien zu fertigen. Laut US-Medien hat Nevada den Zuschlag für die “Gigafactory“ von Tesla-Chef Elon Musk erhalten. Die Fabrik muss sein, damit Tesla nicht doch noch an seinen hohen Batteriepreisen scheitert.
Der Elektroautobauer Tesla ist auf der Suche nach einem Standort für seine gigantische Batterienfabrik laut US-Medienberichten fündig geworden. Das bis zu fünf Milliarden Dollar verschlingende Mega-Projekt werde in Nevada hochgezogen, berichten der TV-Sender CNBC und die "LA Times" unter Berufung auf eingeweihte Kreise.
Gouverneur Brian Sandoval wolle den Deal am heutigen Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Nevadas Hauptstadt Carson City verkünden, hieß es in dem Zeitungsbericht. Die von Tesla-Chef Elon Musk als "Gigafactory" bezeichnete Riesenfabrik soll bis 2020 etwa 6500 Arbeitsplätze bringen. Kalifornien, Arizona, Texas und New Mexiko hatten sich ebenfalls bemüht.
Eine Riesenfabrik gegen hohe Batterie-Kosten
Tesla braucht die Fabrik dringend, um die Kosten für die in den Elektroautos verbauten Batterien durch Massenproduktion zu senken. Nur so kann das Unternehmen Wagen herstellen, die sich auch die breite Bevölkerung leisten kann. Das aktuelle Tesla-Modell kostet etwa 70 000 Dollar (rund 53 300 Euro). Ab 2017 soll das "Model 3" für 35 000 Dollar auf den Markt kommen.
Der Elektroauto-Markt
Die Zahl der Elektroautos weltweit hat sich im vergangenen Jahr auf rund 400 000 Modelle verdoppelt. In Deutschland waren es im Jahr 2013 nur 6051 Neuwagen mit Batterieantrieb.
810 Elektroautos wurden im Juni neu zugelassen, 65,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Der BMW i3 erreichte 211 Neuzulassungen (weltweit 1241), der Renault Zoe 122, das Tesla Model S 102 und der Nissan Leaf noch 80. Deutschland ist weiterhin Elektroauto-Entwicklungsland.
Zudem will Tesla seine Produktion mit dem riesigen Werk massiv ausweiten. Die "Gigafactory" soll bis 2020 mehr Lithium-Ionen-Akkus fertigen als alle heutigen Fabriken zusammen. Bis Ende 2015 soll der Autoabsatz rund 25 000 Fahrzeuge pro Quartal erreichen. Zum Vergleich: Im gesamten letzten Jahr produzierte Tesla 20 000 Wagen, in diesem Jahr sollen es etwa 35 000 werden.
Tesla hat einen japanischen Partner: Panasonic
Wegen hoher Entwicklungs- und Vertriebskosten macht Tesla aber jetzt schon deutliche Verluste. Um ein profitables Geschäftsmodell mit günstigeren Elektroautos auf die Beine zu stellen, muss die Mega-Batteriefabrik ein Erfolg werden. Als Partner ist der japanische Elektronikkonzern Panasonic mit dabei.
Tesla selbst will sich laut Aussagen von Ende Juli um das Bauland und die Gebäude kümmern. Panasonic, das den Amerikanern schon heute Batterien zuliefert, wird mit der Fertigung der Batteriezellen die Hälfte der Fläche einnehmen. Den Rest sollen andere Zulieferer und Tesla besetzen, um die fertigen Batteriepacks für die Autos zusammenzubauen. (dpa)