Essen. . Einige Hollywoodstars haben einen Tesla - aber auch als Ruhrgebietler kann man jetzt einsteigen: Das Elektroauto-Carsharingprojekt „Ruhrauto E“ hat jetzt einen Tesla S im Programm. Wer den Edel-Stromer bewegen will, muss “Tesla-tauglich“ sein.

So, wie er da steht? 97.000 Euro, wollte man ihn kaufen. Dafür bekäme man dann ein Auto, das ist unhörbar wegen des Elektroantriebs und unsichtbar wegen des ausgesprochen unauffälligen Designs. „Wo kann ich denn die Fototasche lassen?“, fragt der Kollege. Und Uwe Gösser, Tesla-Beauftragter beim Carsharing-Anbieter "Ruhrauto E", macht ihm auf, was bei fast allen anderen Autos die Motorhaube wäre. Einen Moment verblüffend, aber dabei völlig logisch: Da ist ja kein Motor. Und die Akkus sind quasi im Unterboden.

Am 20. März brachte ein Schiff ein paar Tesla S aus dem Werk in Freemond/Kalifornien nach Rotterdam; das sind diese Elektroautos, die wie Autos aussehen und bei denen nicht ständig das Gefühl mitfährt, man wäre schon in der Reserve. Eines von denen kann ab sofort im Ruhrgebiet ausleihen: bei dem öffentlich geförderten Carsharing-Projekt „Ruhrauto E“, bei dem nur Elektroautos fahren. Dieser Tesla S sei „der erste, der bei einem Carsharing-Projekt in Deutschland zum Einsatz kommt“, sagt der bei Ruhrautoe engagierte Professor Ferdinand Dudenhöffer von der Uni Duisburg-Essen.

Kunden müssen "Tesla-tauglich" sein

Spaß macht das Auto ja, höhenverstellbar, wie es ist, und ständig im Internet – man könnte jeden denkbaren Sender der Welt einschalten. Das Display ist größer als ein kleinerer Fernsehbildschirm und das Navi zeigt gleich zweimal, wo man überhaupt ist. „Geiles Understatement“, so beschreibt Uwe Gösser das Auto, das er vor sechs Wochen kennenlernte; Gösser ist sein Betreuer, und so ein teures Auto braucht wohl auch einen.

Denn um die Wahrheit zu schreiben: Ein Tesla S übernachtet natürlich nicht am Straßenrand. Gösser ist es auch, der das Auto einem Kunden übergibt und im letzten Moment noch ,Nein’ sagen kann: Wenn er ihn für Tesla-untauglich hält. Der Tagessatz, das Auto zu mieten, liegt bei 178,50 Euro; Kunden müssen mindestens 30 Jahre alt sein, was einer allzu unbekümmerten Fahrweise vorbeugen soll; und ihre Finanzkraft muss einen Schufa-Abgleich überstehen.

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Glaubt man Kathrin Schiera, dann ist Tesla die Zukunft: „Wir haben nicht eine Batterie in ein bestehendes Auto eingebaut, sondern ein neues Auto um eine Batterie herum“, sagt sie sehr amerikanisch. 22.000 Fahrzeuge habe man 2013 verkauft, und 2017 soll ein Modell folgen, das bezahlbar ist. Dann aber vermutlich ohne Betreuer.

Akkus aufladen in 38 Minuten

Schiera, die Firmen-Sprecherin für den deutschsprachigen Raum, wirft gerade Karten an die Wand, wie Tesla dabei ist, Amerika und Westeuropa sozusagen zu elektrifizieren: Mit Super-Ladegeräten an Raststätten längs der wichtigsten Autorouten, wo sich das Auto in 38 Minuten aufladen lässt und dann (bei Tempo 88) eine Reichweite von knapp 500 Kilometern habe. Die Strecke von Amsterdam bis Genf ist fertig, das ganze deutsche Netz soll folgen bis Ende 2014. Das Ruhrgebiet bekommt dabei auch ein Ladegerät. Bisher ist das nächste in Wilnsdorf (bei Siegen) an der A 45; und wie das da ist mit dem ständig im Internet sein, das steht auf einem anderen Blatt.

Ein Tesla S beim Carsharing

Elegant und ziemlich teuer: Das Carsharing-Projekt Ruhrauto E hat jetzt...
Elegant und ziemlich teuer: Das Carsharing-Projekt Ruhrauto E hat jetzt... © WAZ Fotopool
...als erster Anbieter in Deutschland einen Tesla S im Bestand...
...als erster Anbieter in Deutschland einen Tesla S im Bestand... © WAZ Fotopool
Der Tesla S gilt als teuerstes Elektroauto der Welt.
Der Tesla S gilt als teuerstes Elektroauto der Welt. © WAZ Fotopool
Wer ihn sich mal leihen möchte...
Wer ihn sich mal leihen möchte... © WAZ Fotopool
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... "tesla-tauglich" sein; was das ist, entscheidet der Vermieter Ruhrauto E. © WAZ Fotopool
Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Essen-Duisburg hat Ruhrauto E mit ins Leben gerufen.
Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Essen-Duisburg hat Ruhrauto E mit ins Leben gerufen. © WAZ Fotopool
...Klar, dass Dudenhöffer es sich bei der Vorstellung nicht hat nehmen lassen, mit dem Tesla zu posieren.
...Klar, dass Dudenhöffer es sich bei der Vorstellung nicht hat nehmen lassen, mit dem Tesla zu posieren. © WAZ Fotopool
Ansonsten hat Ruhrauto E auch Modell von Nissan und Opel zu bieten. Aber das ist natürlich längst nicht so cool, wie der Blick...
Ansonsten hat Ruhrauto E auch Modell von Nissan und Opel zu bieten. Aber das ist natürlich längst nicht so cool, wie der Blick... © WAZ Fotopool
...auf ein Tesla-Armaturenbrett (ein ziemlich altmodischer Ausdruck)...
...auf ein Tesla-Armaturenbrett (ein ziemlich altmodischer Ausdruck)... © WAZ Fotopool
Wer diesen Anblick
Wer diesen Anblick "in echt" haben möchte, muss knapp 180 Euro für einen Tag im Tesla bezahlen. © WAZ Fotopool
Neu kostet so ein Tesla übrigens 97.000 Euro.
Neu kostet so ein Tesla übrigens 97.000 Euro. © WAZ Fotopool
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Einen Tesla im Car-Sharing anzubieten, sei vermutlich nicht wirtschaftlich, meint Andreas Allebrod, der Geschäftsführer der Drive-Carsharing GmbH. Es gehe mehr um den Werbeeffekt, um die Aufmerksamkeit für Ruhrauto E.

Klappt.