An Rhein und Ruhr. .

Bis zum Jahr 2030 hofft die Bundesregierung auf sechs Millionen Elektroautos. Aus heutiger Sicht liegt dieses Ziel ganz weit entfernt. Zu schwer wiegen die Nachteile, was viele Nutzer von einer Anschaffung abhält und bis dato verhindert, dass solche Autos in Großserie gehen und billiger werden. „Elektroautos sind beim Kauf etwa 10 000 bis 15 000 Euro teurer“, erklärt „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Zudem seien die Autos in der Regel in ihrer Reichweite auf 150 bis 200 Kilometer beschränkt. Dann müssen sie wieder aufgeladen werden. Dudenhöffer warnte im Gespräch mit der NRZ: „Die Elektromobilität stirbt uns weg, wenn wir nichts tun.“

kaum private Nutzer

Die meisten der in Nordrhein-Westfalen reinen zugelassenen Elektroautos sind Firmenwagen. So sind zum Beispiel die Düsseldorfer Stadtwerke mit einem Teil ihrer Autos emissionsfrei unterwegs, beim Kosmetikhersteller L’Oréal können die Mitarbeiter elektrisch fahren, ebenfalls bei ThyssenKrupp und dem TÜV Rheinland. Auch zahlreiche Car Sharing-Anbieter wie die Deutsche Bahn, Ruhrauto-e, Drive Car Sharing, Stadtmobil und Cambio haben Elektroautos in ihren Flotten. Nur wenige sind dagegen mit dem E-Auto privat unterwegs – und nutzen es dann auch nur als Zweit- oder Drittwagen, schätzt der Automobilclub ACE.

Dudenhöffer selbst untersucht beim Carsharing-Projekt Ruhrautoe, wie Elektroautos den Weg in die Alltagsmobilität finden können. Aktuell sind in verschiedenen Ruhrgebietsstädten insgesamt 46 solcher Fahrzeuge unterwegs, vor allem in Bochum würden die Autos rege genutzt. Seit Projektstart im November 2011 seien bei Ruhrautoe insgesamt 160 000 Kilometer zurückgelegt worden. „Unsere Erfahrung ist: Elektroautos werden angenommen, wenn man sich ein bisschen um die Menschen bemüht“, sagt Ferdinand Dudenhöffer.