Essen/Düsseldorf. Karstadt-Mitarbeiter müssen sich auf einen harten Sparkurs einstellen. Das sagte der neue Karstadt-Chef Miguel Müllenbach dem Handelsblatt. Der Warenhaus-Konzern hat seit Jahren mit Verlusten zu kämpfen. Die neuen Sparpläne könnten auch die Hauptverwaltung in Essen treffen.
Der seit dem vorzeitigen Abtritt von Eva-Lotta Sjöstedt amtierende neue Karstadt-Chef Miguel Müllenbach hat den scharfen Sparkurs angesichts anhaltender Verluste bekräftigt. "Dabei können wir uns keine Tabus mehr in der Hauptverwaltung, der Logistik oder den Filialen leisten", sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstag).
Karstadt habe im Geschäftsjahr 2012/2013 einen operativen Verlust von 124 Millionen Euro verbucht. Auch die letzten offiziell verfügbaren Zahlen für 2011/2012 hatten einen Fehlbetrag für die angeschlagene Warenhauskette angezeigt (158 Millionen Euro). Auch die Tageszeitung "Die Welt" berichtete über die neuen Zahlen.
"Schmerzhafte Einschnitte" stehen an
Müllenbach, der auch Finanzchef von Karstadt ist, untermauerte damit frühere Interview-Aussagen des Aufsichtsratsvorsitzenden Stephan Fanderl. Dieser hatte "schmerzhafte Einschnitte" angekündigt; alles müsse bei Karstadt auf den Prüfstand gestellt werden. Das Unternehmen mache sich "berechtigte Sorgen um die Profitabilität" von mehr als 20 Warenhäusern, hatte Fanderl der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gesagt. Konkrete Schließungsbeschlüsse gebe es aber noch nicht.
Auch interessant
Müllenbach sagte nun: "Unsere Betriebskosten waren und sind nach wie vor zu hoch für unser Geschäftsmodell." Der Umbau müsse wegen der niedrigeren Ertragsbasis weiter intensiviert werden, die bisherigen Anstrengungen reichten noch nicht aus. Der Gesamtumsatz sank nach seinen Angaben von 2,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,7 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2012/2013. Aber trotz der schwierigen Lage sei Karstadt handlungsfähig, es gebe kein Problem mit der Liquidität. (dpa)