Essen. . Dem früheren Chef von Karstadt-Quelle (Arcandor) droht neuer Ärger. „Der Spiegel“ berichtet, das Ehepaar Middelhoff könne seit geraumer Zeit Kredite bei der Sparkasse Köln/Bonn nicht mehr bedienen. Unlängst hatte Middelhoff bereits eine Taschenpfändung über sich ergehen lassen müssen.
Dem früheren Karstadt-Quelle-Chef Thomas Middelhoff droht neuer Ärger. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, das Ehepaar Middelhoff könne seit geraumer Zeit Kredite bei der Sparkasse Köln/Bonn nicht mehr bedienen. Die Forderungen des Kreditinstituts sollen derzeit bei gut drei Millionen Euro liegen.
Das sorge für Unruhe bei rund 40 deutschen Millionären, denn sie sollen nun für Middelhofs Schulden einspringen, heißt es weiter. Es gehe um einen Immobilienfonds unter anderem für Karstadt-Warenhäuser in Leipzig und München, an dem auch das Ehepaar Middelhoff beteiligt sei. Aus steuerlichen Gründen hätten die Middelhoffs sowie andere Anleger ihre Anteile mit Krediten finanziert.
Fondsentwickler Josef Esch habe die Investoren gewarnt, die Sparkasse könne eine Zwangsverwaltung der Immobilien beantragen oder eine Zwangsversteigerung herbeiführen, heißt es im „Spiegel“. Abzuwenden sei dies nur, wenn die Gesellschaft „die Rückstände der Eheleute Middelhoff“ ausgleiche und zukünftig deren Raten übernehme. Weil aber die Eheleute Middelhoff „zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen derzeit nicht in der Lage sein dürften, werde er sich um einen Vollstreckungstitel bemühen“, wird Esch zitiert. Damit könnte die Liste von Middelhoffs Gläubigern länger werden. Ein Anwalt Middelhoffs wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern.
Roland Berger und der Arcandor-Insolvenzverwalter fordern Millionensummen
Unlängst hatte Middelhoff bereits eine Taschenpfändung über sich ergehen lassen müssen. Ein früherer Geschäftspartner von Middelhoff, der Unternehmensberater Roland Berger, hatte eine Forderung von 6,8 Millionen Euro fällig gestellt. Die Sache ist noch nicht entschieden.
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Auch Arcandor-Insolvenzverwalter Hans Gerd Jauch fordert viel Geld von Middelhoff – rund 3,4 Millionen Euro. Das Landgericht Essen hatte den früheren Konzernchef im September 2013 in einem Zivilverfahren verurteilt, diese Summe an die Insolvenzverwaltung zu zahlen. Es geht vor allem um Boni und Abfindungen, die Middelhoff zu Unrecht erhalten haben soll. Das Urteil gegen Middelhoff ist noch nicht rechtskräftig. Ob er zahlen muss, ist offen. Anfang September soll sich das Oberlandesgericht Hamm mit dem Fall befassen.