Essen. . Im Saal 101 des Landgerichts Essen verteidigt Manager Thomas Middelhoff seine Hubschrauberflüge vom Wohnort Bielefeld zum Arbeitsplatz in Essen. . Immer wieder habe es Probleme gegeben, weil er wegen der Bauarbeiten auf der A 2 mit drei bis vier Stunden Verspätung im Büro ankam.
Baustelle am Kamener Kreuz, stundenlange Staus, in denen die Autofahrer auf dem Weg zur Arbeit stehen. Ex-Arcandor Chef Thomas Middelhoff machte das nicht aus. Auf Konzernkosten flog der 60-Jährige vor allem montags mit dem Hubschrauber von seinem Wohnort Bielefeld zum Arbeitsplatz in Essen.
Vor der Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Essen verteidigt er am Montag auch dieses Privileg offensiv. Immer wieder habe es Probleme gegeben, weil er wegen der Bauarbeiten auf der A 2 mit drei bis vier Stunden Verspätung im Büro ankam. Die Staatsanwaltschaft meint, dass jeder Arbeitnehmer, auch ein angestellter Vorstandsvorsitzender, die Kosten der An- und Abreise selbst tragen müsse. 18 Hubschrauberflüge, jeweils rund 3000 Euro teuer, wirft sie ihm vor.
"Der Chef muss an Deck sein"
Middelhoff kontert. Sein Pressesprecher habe ihm zu diesen „Heli“-Flügen geraten. Er fand das gut, um seine Zeit dem angeschlagenen Karstadt-Quelle-Konzern zur Verfügung zu stellen: „Der Chef muss an Deck sein und in stürmischer See das Ruder in der Hand halten.“