Duisburg/Essen. Auch wenn Opel seine Verluste stark eingedämmt hat: Nach einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Uni Duisburg-Essen verliert der Autobauer noch immer mit jedem Fahrzeug Geld. Pro Kaufvertrag setzte Opel/Vauxhall demnach im vergangenen Jahr 607 Euro in den Sand.
Der europäische Markt bleibt für die deutschen Auto-Massenhersteller ein schwieriges Feld. Eine Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg/Essen kommt zu dem Schluss, dass Ford und Opel/Vauxhall pro gebautem Pkw erhebliche Verluste einfahren – allerdings weniger als in den Jahren zuvor. VW macht vergleichsweise geringe Gewinne.
CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer hat aus den Geschäftsergebnissen der Autohersteller Finanzdienstleistungen und Zulieferaktivitäten herausgerechnet. Danach verlor Ford Europa 2013 pro gebautem Pkw mit 891 Euro (Vorjahr: 967 Euro) den höchsten Betrag. Weltweit macht Ford pro Auto dagegen einen Gewinn vor Abzug von Zinsen und Steuern (Ebit) in Höhe von 820 Euro. Ihre Kostenstruktur bekommen Opel/Vauxhall der Studie zufolge offensichtlich besser in den Griff. Für jeden verkauften Wagen musste die europäische GM-Tochter 2013 immerhin 607 Euro hinzuschießen. Im Vorjahr hatte das Minus allerdings noch 1341 Euro betragen.
Yen-Abwertung hilft Japans Firmen
Deutlich günstiger produziert der deutsche Primus Volkswagen. Pro verkauftem VW verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 616 Euro. Doch im Vergleich zum japanischen Rivalen Toyota wirken die Wolfburger, die einen Absatzrekord nach dem anderen feiern, weit abgeschlagen. Denn pro verkauftem Toyota blieben 1588 Euro in der Unternehmenskasse.
„Toyota agiert in einer anderen Liga“, analysiert Autoprofessor Dudenhöffer auch im Hinblick auf die Margen, die bei Toyota 8,8 Prozent, bei VW aber nur 2,9 Prozent beträgt. Auch wenn Toyota – wie auch der japanische Hersteller Honda – von der Abwertung ihrer Nationalwertung Yen profitierten, erhebt Dudenhöffer mahnend den Finger in Richtung Wolfsburg: „Im Vergleich zu Toyota besteht die Gefahr, dass sich VW zu Tode siegt.“ Von Kosteneinsparungen durch gemeinsame Fahrzeugarchitekturen und Gleichteile-Nutzung innerhalb des Konzernverbunds sei bei der Marke VW wenig zu sehen.
Steigende Gewinne im Jahr 2014
Wie es gehen kann, machen die Premiumhersteller vor, die zu Volkswagen gehören. Für Audi hat das CAR-Institut eine Gewinnmarge pro Fahrzeug von 10,1 Prozent oder 3188 Euro ausgerechnet. Porsche kommt gar auf 18 Prozent, was mit 16.639 Euro pro Sportwagen die Kasse klingeln lässt. Von dieser Gewinnspanne können BMW (9,4 Prozent/3390 Euro) und Mercedes/Smart (6,2 Prozent/2558 Euro) nur träumen. Selbst der Edel-Hersteller Ferrari-Maserati kommt nur auf eine Marge von 14 Prozent.
Weil die Luxusautos aber mit 170.639 Euro sehr teuer sind, bleiben im Schnitt fast 24.000 Euro pro Stück hängen.
Unter dem Strich sieht Dudenhöffer die Profitabilität aller Autobauer im vergangenen Jahr auf Erholungskurs. Aber: „Die Japaner haben einen Gewinnsprung nach oben gemacht.“ Für 2014 sagt der Autoexperte für alle weiter steigende Gewinne voraus.
Opelaner demonstrierten in Bochum