Bochum. Mit 62,6 Prozent erzielte die Liste 1 “Gemeinsam“ um Rainer Einenkel bei der Opel-Betriebsratswahl ein noch besseres Ergebnis als 2010. Damals waren es 58 Prozent. Allerdings hat sich “Gemeinsam“ auch um drei “oppositionelle“ Listen erweitert. Einenkel sieht das Ergebnis dennoch als Auftrag.
Wie erwartet ist aus der Opel-Betriebsratswahl die Liste 1 „Gemeinsam“ des amtierenden Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel als Sieger hervorgegangen. 62,6 Prozent stimmten für sie.
Damit stellen Einenkel und seine Kollegen 18 von künftig 25 Mandate. Der 59-Jährige nannte das Ergebnis einen „deutlichen Vertrauensbeweis“ der Belegschaft. Anfang Mai konstituiert sich der neue Betriebsrat.
Das Ergebnis ist besser als das von 2010 Damals hatten 58 Prozent der Beschäftigten für die Liste 1 gestimmt – das brachte 21 von 31 Mandaten. Diesmal sind es 62,6 Prozent (18 von 25 Mandate). Indes hat sich „Gemeinsam“ um drei „oppositionelle“ Listen erweitert. Daher, so Kritiker, sei der Stimmanteil des Siegers geschrumpft.
Denkzettel der Opelaner gegenüber der IG Metall
Der noch amtierende und auch designierte kommende Chef der Arbeitnehmervertretung, der die Produktionsverlagerung des Zafira juristisch anfechtet und zugleich auf Verhandlungen setzt, wertet das Ergebnis dennoch als Auftrag, „die schwierigen Verhandlungen um den Tarifvertrag so weiter zu führen.“ Es seien die „schwierigsten und kompliziertesten Verhandlungen seit Bestehen der Bochumer Opel-Werke. Mit diesem Ergebnis werden wir gemeinsam mit allen gewählten Betriebsräten, den Vertrauensleuten und den Beschäftigten gestärkt in die weiteren Verhandlungen gehen. Wir werden auch weiterhin Verantwortung übernehmen. Das Vertrauen der Belegschaft haben wir.“
Weitere Mandate haben „Einheit für Bochum“ (1), „Opelaner Belegschaft“ (2) und „Kontrast“ (1) erhalten. Dass sich die Liste „Offensiv“ mit ihrer Ausrichtung, die diametral entgegen zur Verhandlungslinie Einenkels steht, als zweitstärkste Kraft mit drei Mandaten entpuppt, wertet der Betriebsrats-Chef als Denkzettel vieler Opelaner gegenüber der IG Metall, die die Verhandlungsführung in den Tarifgesprächen hat. Rainer Weinmann, künftiger „Offensiv“-Betriebsrat, sagt, 13,8 Prozent „übertrifft unsere Erwartungen“. Er kündigt eine Haltung gegen Verhandlungen und „für den Weg von 2004“ an. Damals hatte es einen einwöchigen wilden Streik gegeben.