Frankfurt/Main, Bad Neuenahr. . Nicht nur im öffentlichen Dienst stehen Warnstreiks an. Im Tarifstreit bei der Deutschen Telekom erhöht die Gewerkschaft Verdi ebenfalls den Druck. An diesem Dienstag sollen mehrere Tausend Beschäftigte in den Warnstreik treten. Die Tarifverhandlungen bei T-Systems wurden am Montagabend vertagt.

Im Tarifkonflikt um Lohnerhöhungen für die 100.000 Angestellten der Telekom erhöht Verdi den Druck mit Warnstreiks. Die Arbeitsniederlegungen werden ab Dienstag bundesweit an mehreren Standorten sowohl den Kundenservice als auch die Technikbereiche betreffen, wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte.

Mehrere tausend Beschäftigte im Kundenservice und der Technik dürften dem Aufruf folgen. Die Streiks finden damit vor der dritten Tarifrunde statt, die ab Donnerstag läuft. Die Ansichten der beiden Seiten lägen nach wie vor weit auseinander, sagte Verdi-Streikleiter Frank Sauerland.

Telekom bietet drei Prozent mehr Gehalt, Verdi fordert 5,5 Prozent

Der Bonner Konzern hatte insgesamt drei Prozent mehr Gehalt über eine Laufzeit von zwei Jahren angeboten. Die Erhöhung solle rückwirkend ab dem 1. Februar 2014 greifen. Verdi hingegen pocht auf 5,5 Prozent mehr Lohn über zwölf Monate sowie auf einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Letzteres hat durch die Ankündigung der Telekom, bei der verlustträchtigen IT-Tochter T-Systems 4900 Stellen - das ist jeder sechste Arbeitsplatz - zu streichen, an Brisanz gewonnen. Die Tarifverhandlungen begannen vor gut einem Monat.

Die Tarifverhandlungen für die rund 28.000 Beschäftigten der Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems sind vertagt worden. Sie sollen am 10./11. April im Raum Frankfurt am Main fortgesetzt werden, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Montagabend nach einer rund elfstündigen, zweiten Tarifrunde in Bad Neuenahr sagte. "Ein Durchbruch ist noch nicht erzielt worden." Der Gewerkschaftssprecher sprach aber von einer konstruktiven Atmosphäre. (rtr/dpa)