Düsseldorf. 3000 Telekom-Mitarbeiter in NRW sollen heute streiken dazu reif sie die Gewerkschaft Verdi auf. Mit dem Warnstreik will sie den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen. Am Dienstag waren die Tarifverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der Telekom ohne Ergebnis abgebrochen worden.

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di erhöht im Tarifstreit mit der Telekom den Druck und ruft für Mittwoch rund 3.000 Beschäftigte in Nordrhein-Westfalen zum Warnstreik auf. "Wir wollen als Reaktion auf das Weniger-als-Null-Angebot einen Zahn zulegen", sagte ver.di-Sprecher Günter Isemeyer.

Betroffen seien die Tochterunternehmen Telekom Deutschland GmbH und T-Systems. In den Regionen und Standorten der Telekom streikten landesweit bislang nur 1.000 Beschäftigte.

Tarifverhandlungen abgebrochen

Die Folgen des Warnstreiks seien für die Telekom-Kunden gravierend, sagte Isemeyer. So werde es Einschränkungen und Verzögerungen geben, bei Anrufen in den Callcentern werde ein Durchkommen nicht möglich sein. Zudem würden Telefonanlagen nicht gewartet. Vor allem der Geschäftskundenbereich sei betroffen, hieß es.

Am Dienstag waren die Tarifverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der Telekom Deutschland GmbH ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die ver.di-Verhandlungskommission hatte daraufhin angekündigt, sie werde der Tarifkommission empfehlen, das Scheitern der Verhandlungen zu erklären.

Ver.di bezeichnet Telekom-Angebot als Zumutung

Die Telekom hatte zuvor in der vierten Tarifrunde ihr erstes Angebot vorgelegt. Nach eigenen Angaben bot das Unternehmen den Beschäftigten 3,5 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 18 Monaten, verlangte aber im Gegenzug eine Modernisierung der Arbeitszeit- und Entgeltregelungen.

Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder bezeichnete dieses Angebot als Zumutung. "Während die Unternehmensführung die Aktionäre mit einer Dividende von drei Milliarden Euro beglückt, sollen die Beschäftigten den Abschluss aus eigener Tasche finanzieren. Das ist unredlich."

Entscheidungen fallen Anfang Mai

Die Gewerkschaft bezifferte die vom Unternehmen angebotenen Lohnerhöhungen umgerechnet auf ein Jahr auf gerade einmal 1,32 Prozent. Und selbst diese Anhebung solle durch Arbeitszeitverlängerungen und andere Verschlechterungen gegenfinanziert werden.

Am 2. Mai steht die vierte Runde der Verhandlungen über die Einkommen der etwa 18.500 Tarifangestellten von T-Systems an. Einen Tag später entscheidet die ver.di-Tarifkommission über das weitere Vorgehen.

Für die 85.000 Telekom-Tarifangestellten verlangt ver.di 6,5 Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. (dapd)