Bochum. Nach einem ruhig verlaufendem Vertrauensleute-Treffen der IG Metall am Sonntag wird der Betriebsrat des Bochumer Opel-Werks am Montag den Weg frei machen für direkte Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Opel-Management.

In die Verhandlungen über die Zukunft des von der Schließung bedrohten Bochumer Opel-Werks kommt wieder Bewegung. Nach einer ruhig verlaufenen IG-Metall-Versammlung der Vertrauensleute des Werks am Sonntag wird der Bochumer Betriebsrat heute den Weg frei machen für neue direkte Gespräche zwischen der Gewerkschaft und der Unternehmensleitung.

Der Bochumer Betriebsrat unter dem Vorsitz von Rainer Einenkel Bochum muss noch formal die Aussetzung der Einigungsstelle beschließen und Knut Giesler, Chef der IG Metall in NRW, mit dem Mandat für Gespräche mit der Opel-Führung versehen. Dieses Verfahren hatte der Leiter der festgefahrenen Schlichtungsstelle, Arbeitsrichter Martin Bertzbach, vergangene Woche vorgeschlagen. „Wir prüfen jetzt, wie wir gemeinsam mit dem Betriebsrat eine Perspektive für Bochum über 2014 hinaus finden“, so Giesler.

Gewerkschaft will möglichst viele Stellen erhalten

Erste Sondierungsgespräche zwischen IG Metall NRW und Opel-Management können erst nach dem Ende der Werksferien in Bochum in der zweiten August-Hälfte geführt werden. Erst bei diesen Gesprächen entscheidet sich dann, so die IG Metall, ob es zu echten Verhandlungen über die Zukunft des Werks kommen wird.

Für die Gewerkschaft ist das Ziel der Verhandlungen, dass bei Opel im Ruhrgebiet möglichst viele Stellen und weiterhin auch Industriearbeitsplätze erhalten bleiben. Nach dem jetzigen Stand wird die Autoproduktion und das Werk Ende 2014 geschlossen. Das Warenverteilzentrum ist nur bis Ende 2016 gesichert. Damit drohen über 4000 Arbeitsplätze wegzufallen.

Frieden zwischen Einenkel und Schäfer-Klug

Beim rund vierstündigen Vertrauensleute-Treffen am Sonntag in Bochum verzichteten die beiden Hauptkontrahenten, der Bochumer Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug , in ihren Reden auf eine Fortführung des zuletzt heftigen Schlagabtausches. Auch Giesler bemühte sich um einen Neuanfang: Streit zwischen den Betriebsräten will der nun besonders gefragte Gewerkschaftsführer nicht wahrgenommen haben: „Wir haben die ganze Zeit miteinander geredet. Es hat nie eine persönliche Auseinandersetzung gegeben.“