Shanghai/Rüsselsheim. . Auf dem größten Automarkt der Welt in China ist Opel nur mit wenigen Importen vertreten. Dafür ist die US-Mutter General Motors stark auf dem Wachstumsmarkt aktiv. So bleibt der deutschen Traditionsmarke nur eine Nische - der Verkauf an chinesische Opel-Liebhaber.
Nach fünfjähriger Abwesenheit ist der Autobauer Opel auf die internationale Automesse in Shanghai zurückgekehrt. Die deutsche Traditionsmarke präsentiert in der Hafenstadt zehn Tage lang die drei Modelle Insignia Sports Tourer, Astra GTC und Zafira Tourer für den chinesischen Wachstumsmarkt. Da die amerikanische Mutter General Motors stark mit Joint Ventures auf dem größten Automarkt der Welt vertreten ist, will Opel mit importierten Fahrzeugen aus Deutschland "nur einen Nischenmarkt" in China bedienen, wie Opel-Sprecher Johan Willems am Samstag zum Auftakt der zehntägigen Auto Show der Nachrichtenagentur dpa sagte.
"Made in Germany ist hier sehr beliebt", sagte Willems. 2012 seien 4500 Opel-Wagen über 22 Händler besonders in chinesischen Großstädten verkauft worden. In diesem Jahr dürften es wieder ähnlich viele sein. "Es gibt hier eine Klientel, die bereit ist, für ein deutsches Produkt einen Aufpreis zu zahlen." Eine Produktion in China habe Opel aber nicht geplant. "Es ist nicht so, dass General Motors sagt, dass wir das nicht machen können", hob der Sprecher hervor.
GM ist "eine Familie mit all seinen Marken"
Allerdings sei die US-Mutter in China bereits mit vielen Modellen vertreten, die in Deutschland unter der Marke Opel und sonst in der Welt als Buick verkauft werden. "Es wäre verrückt, die gleichen Autos hier unter einer anderen Marke zu bauen", sagte Willems. Der Erfolg von General Motors gehe letztendlich auch auf technische Zulieferung durch Opel zurück und komme im Gegenzug auch dem deutschen Autobauer zugute. General Motors sei "eine Familie mit all seinen Marken". Die Kooperation sei "nie so gut wie heute" gewesen.
Eine Expansion nach China sei nicht der richtige Weg. "Es gibt die Vorstellung, wir müssten nur nach China gehen, dann wären unsere Probleme gelöst", sagte Willems. Aber das sei falsch. "Wir müssen zu Hause in Europa unsere Probleme lösen", sagte der Sprecher unter Hinweis über die Diskussion, ob der chinesische Wachstumsmarkt nicht einen Ausweg aus der Krise für Opel bieten könnte. Der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann war früher Volkswagen-Chef in China, bevor er das Ruder in Rüsselsheim übernommen hat.
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Auch argumentieren Branchenkenner, große Autobauer könnten heute nur noch Erfolg haben, wenn sie auch stark auf dem rasant wachsenden Riesenmarkt in China vertreten seien. Doch betonte Willems, es gehe beim Auftritt in Shanghai nur darum, weiterhin in geringen Stückzahlen nach China zu exportieren. "Wir wollen einfach hier sein." Opel exportiere schon erfolgreich nach Russland und in die Türkei. "Das sind die Märkte mit sehr großem Wachstum." Der deutsche Autobauer verkaufe ferner nach Australien, Südamerika und in die Vereinigten Arabischen Emirate. (dpa)