Düsseldorf. IG Metall und Stahlarbeitgeber haben sich auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 75.000 Stahlkocher in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen geeinigt. Laut Gewerkschaft werden die Stahlarbeiter ab dem 1. März drei Prozent höhere Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen erhalten.

Bei den Tarifverhandlungen für die 75.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie haben die IG Metall und die Arbeitgeber am frühen Mittwochmorgen einen Durchbruch erzielt. Nach zehnstündigen Verhandlungen teilte die Gewerkschaft in Düsseldorf mit, die Stahlarbeiter würden ab dem 1. März 2013 um drei Prozent höhere Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen erhalten. Die Quote der Anspruchsberechtigten auf Altersteilzeit werde für die Laufzeit von vier auf fünf Prozent angehoben. Beschäftigte, die künftig einen Altersteilzeitvertrag abschließen, bekämen einen zwei-prozentigen statt bisher ein-prozentigen Inflationsausgleich für die Abfindungszahlungen zum Rentenübergang.

Für die Auszubildenden, die ab sofort Altersvorsorgewirksame Leistungen in Anspruch nehmen, sei eine Verdoppelung des Arbeitgeberbeitrags auf 26,59 erreicht worden, teilte die IG Metall nach der dritten Verhandlungsrunde weiter mit. Der Anfang des Jahres ausgelaufene Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung sei verlängert worden.

Geplante Warnstreiks der IG Metall wurden ausgesetzt

Der IG-Metall-NRW-Bezirksleiter Knut Giesler sprach von einem guten Ergebnis: "Wir haben die Altersteilzeit verbessert, gute Regelungen zur Beschäftigungssicherung erneuert und uns bei der Altersvorsorge der Auszubildenden voll durchgesetzt. Insgesamt eine faire, ordentliche Lösung." Die IG Metall hätte bereits umfassende Warnstreiks geplant, die mit dem jetzt erzielten Verhandlungsergebnis ausgesetzt seien. Die Tarifkommission werde am Donnerstag über den Verhandlungsstand informiert. Eine Entscheidung über die Annahme des Ergebnisses werde erst nach umfassender Diskussion in den Betrieben erfolgen.

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Die IG Metall hatte für die Beschäftigten fünf Prozent mehr Lohn verlangt. Zudem forderte sie, dass mehr Stahlkocher in Altersteilzeit gehen können und Auszubildende höhere Zuschüsse für die Altersvorsorge erhalten. Betroffen sind rund 100 Betriebe in Nordrhein-Wesftalen,Niedersachsen und Bremen. Darunter sind Werke von ThyssenKrupp, Salzgitter und ArcelorMittal. (rtr/dpa)