Duisburg.. Thyssen-Krupp hat Stellenstreichungen angekündigt, das TSTG-Schienenwerk soll geschlossen werden: Insgesamt könnten in Duisburg rund 2000 bis 2500 Arbeitsplätze wegfallen, fürchtet die IG Metall. Die Gewerkschaft fordert „möglichst schnell genaue Zahlen“ - und kündigt Gegenwehr an.
Den Abbau von 2000 bis 2500 Arbeitsplätzen in Duisburg befürchte die IG Metall für die nächste Zeit und kündigt massive Gegenwehr an. Parallel bereitet sich die mitgliederstärkste Gewerkschaft der Stadt auf zwei wichtige Tarifrunden vor.
„Wir haben einen Schwerpunkt bekommen, den wir gar nicht wollten“, kommentierte Jürgen Dzudzek, 1. Bevollmächtigter der IG Metall in Duisburg, die unter anderem von Thyssen-Krupp Steel angekündigten Stellenstreichungen (die WAZ berichtete). „Wir wollen jetzt möglichst schnell genaue Zahlen haben“, kündigte er aktives Gegensteuern der Arbeitnehmerseite an. Arbeitsplatzabbau sei schließlich nicht das einzige Mittel zum Kostenabbau und zudem kurzsichtig: „Man würde sich von Menschen trennen, die man nachher noch brauchen wird“, verweist Dzudzek auf eine zu erwartende Besserung der Stahlnachfrage. Klare Ansage der beim Stahlriesen starken Gewerkschaft: „Der geplante Personalabbau ist für uns nicht vorstellbar.“
Nicht tatenlos hinnehmen will die Gewerkschaft auch die Schließung des TSTG-Schienenwerkes nicht. Bisher habe man mit dem österreichischen Mutterkonzern Voest-Alpine eine einvernehmliche Lösung gesucht. Dzudzek: „Es gibt keine Gemeinsamkeiten mehr.“
Demonstration am Landtag
Am 28. Februar demonstriert die TSTG-Belegschaft am Düsseldorfer Landtag, am 18. März wollen die Arbeitnehmervertreter im Voest-Aufsichtsrat beantragen, den Schließungsbeschluss rückgängig zu machen.
Das Werk sei leistungsfähig, die Produkte zukunftsfähig und der Perspektive schon angesichts eines Schienen-Investitionsbedarfs allein in NRW in Höhe von einer Milliarde Euro gut. IG Metall-Sekretär Dieter Lieske: „Man kann mit diesem Werk Geld verdienen.“
Zweimal schon stand der Autozulieferer ISE in Huckingen auf der Kippe, nun soll die Produktion dort zum Jahresende endgültig auslaufen. Auch dagegen will die IG Metall angehen: „Wir waren schon zweimal erfolgreich, das motiviert uns“, erklärte Dzudzek. Immerhin gehören zur ISE-Kundschaft so erlauchte Adressen wie Mercedes-Benz, Porsche, Audi und BMW.
Um Einkommen und mehr geht es für gut 30.000 Duisburger bei den anstehenden Tarifrunden der Eisen- und Stahlindustrie sowie der Metall- und Elektroindustrie. Von einem „tarifpolitisch heißen Frühjahr“ sprach gestern Thomas Kennel, 2. Bevollmächtigter der IG Metall. Die Gewerkschaft sei jedenfalls vorbereitet auf eine harte Auseinandersetzung, die Streikkasse für den Fall, dass Verhandlungen scheitern, prall gefüllt-