Washington. Wegen der Ölpest im Golf von Mexiko bittet die US-Regierung nach dem britischen Ölmulti BP nun auch das Unternehmen Transocean zur Kasse. Es hat die havarierte Plattform für BP betreiben - und muss nun mit 1,4 Milliarden Dollar für die Umweltschäden büßen.

Fast drei Jahre nach der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko hat auch der Plattformbetreiber Transocean einen Milliardenvergleich mit der US-Regierung geschlossen. Das Schweizer Unternehmen werde als Gegenleistung für die Beilegung von Zivil- und potenziellen Strafklagen insgesamt 1,4 Milliarden Dollar (1,06 Mrd Euro) zahlen, teilte das Justizministerium am Donnerstag in Washington mit. Der Tiefsee-Spezialist habe ein Schuldbekenntnis unterschrieben, das noch von einem Gericht in New Orleans (Louisiana) abgesegnet werden müsse.

Transocean hatte die vom britischen Ölkonzern BP geleaste Plattform "Deepwater Horizon" betrieben, die im April 2010 im Golf von Mexiko gesunken war. Bei dem Unglück starben elf Menschen. Aus einem Leck in 1500 Meter Tiefe waren insgesamt bis zu 780 Millionen Liter Erdöl ins Meer gesprudelt. Mehr als 1000 Kilometer Küste in den US-Südstaaten wurden verschmutzt. Transocean wurde eine Mitschuld an der Katastrophe gegeben. Das Unternehmen muss deshalb eine Milliarde Dollar für die Gewässerverunreinigung zahlen und 400 Millionen Dollar Strafe für kriminelle Handlungen.

Die Ölpest

Handout photo obtained on April 30, 2010 from Eumetsat shows a satellite image taken on April 29 of the growing oil slick off the coast of Louisiana slowly approaching the Mississippi Delta. Oil from a giant slick washed ashore in Louisiana on April 30, threatening a catastrophe for the US Gulf Coast as the government called a national diasaster and mulled sending in the military. With up to 200,000 gallons of oil a day spewing into the Gulf of Mexico from a leaking well, the accident stemming from a sunken offshore rig threatens to rival the Exxon Valdez disaster as the worst oil spill in US history. AFP PHOTO / HO / EUMETSAT -- RESTRICTED TO EDITORIAL USE -- NO SALE -- NOT FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS -- MANDATORY CREDIT --
Handout photo obtained on April 30, 2010 from Eumetsat shows a satellite image taken on April 29 of the growing oil slick off the coast of Louisiana slowly approaching the Mississippi Delta. Oil from a giant slick washed ashore in Louisiana on April 30, threatening a catastrophe for the US Gulf Coast as the government called a national diasaster and mulled sending in the military. With up to 200,000 gallons of oil a day spewing into the Gulf of Mexico from a leaking well, the accident stemming from a sunken offshore rig threatens to rival the Exxon Valdez disaster as the worst oil spill in US history. AFP PHOTO / HO / EUMETSAT -- RESTRICTED TO EDITORIAL USE -- NO SALE -- NOT FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS -- MANDATORY CREDIT -- © AFP
Der Ölteppich bedroht dort ein einzigartiges Ökosystem.
Der Ölteppich bedroht dort ein einzigartiges Ökosystem. © AFP
Starke südöstliche Winde trieben erste Ölschlieren in das Küstengebiet um das Mississippi-Delta.
Starke südöstliche Winde trieben erste Ölschlieren in das Küstengebiet um das Mississippi-Delta. © AFP
Erste Ölspuren finden sich im Wasser.
Erste Ölspuren finden sich im Wasser. © AP
Vergangene Woche war die von BP betriebene Ölplattform im Golf von Mexiko gesunken.
Vergangene Woche war die von BP betriebene Ölplattform im Golf von Mexiko gesunken. © AP
Seitdem fließt unaufhörlich Öl aus.
Seitdem fließt unaufhörlich Öl aus. © AP
Täglich fließen 800.000 Liter aus dem Bohrloch ins Meer.
Täglich fließen 800.000 Liter aus dem Bohrloch ins Meer. © AP
This NASA Earth Observatory Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) image released April 30, 2010 shows a close up view of a massive oil slick in the Gulf of Mexico as it continued spreading on April 29, moving perilously close to shore, according to news reports. The US Coast Guard attempted controlled burns on some of the oil to prevent its spread, but had to halt the process due to high winds. Meanwhile, the US National Oceanic and Atmospheric Administration constructed a dome-and-pipe system to contain the spread of oil at the sea floor.The oil slick resulted from an explosion that occurred on April 20, 2010, on the Deepwater Horizon rig. AFP PHOTO/NASA/ /HANDOUT/RESTRICTED TO EDITORIAL USE
This NASA Earth Observatory Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) image released April 30, 2010 shows a close up view of a massive oil slick in the Gulf of Mexico as it continued spreading on April 29, moving perilously close to shore, according to news reports. The US Coast Guard attempted controlled burns on some of the oil to prevent its spread, but had to halt the process due to high winds. Meanwhile, the US National Oceanic and Atmospheric Administration constructed a dome-and-pipe system to contain the spread of oil at the sea floor.The oil slick resulted from an explosion that occurred on April 20, 2010, on the Deepwater Horizon rig. AFP PHOTO/NASA/ /HANDOUT/RESTRICTED TO EDITORIAL USE © AFP
Hunderte Kilometer Küste mit einem einzigartigen Ökosystem aus Marschlandschaften und seltener Fauna sind unmittelbar bedroht.
Hunderte Kilometer Küste mit einem einzigartigen Ökosystem aus Marschlandschaften und seltener Fauna sind unmittelbar bedroht. © AP
In Florida, Alabama und Mississippi ist die Fischerei in Gefahr, die das Hauptstandbein der örtlichen Wirtschaft ist. Die Nationalgarde überwacht ständig die Bewegung des Teppichs.
In Florida, Alabama und Mississippi ist die Fischerei in Gefahr, die das Hauptstandbein der örtlichen Wirtschaft ist. Die Nationalgarde überwacht ständig die Bewegung des Teppichs. © AP
Die ersten Ausläufer des Ölteppichs erreichten am Freitag die Küste Louisianas.
Die ersten Ausläufer des Ölteppichs erreichten am Freitag die Küste Louisianas. © AFP
Von der US-Navy wurden 18 Kilometer aufblasbare Ölsperren und Geräte zum Abschöpfen des Öls in die Region geschickt.
Von der US-Navy wurden 18 Kilometer aufblasbare Ölsperren und Geräte zum Abschöpfen des Öls in die Region geschickt. © AFP
Sie sollen verhindern, dass das Öl an Land kommt.
Sie sollen verhindern, dass das Öl an Land kommt. © AFP
Vor allem vorgelagerte Inseln mit einer reichen Tierwelt sind zuerst bedroht.
Vor allem vorgelagerte Inseln mit einer reichen Tierwelt sind zuerst bedroht. © AFP
Erste Vögel mit ölverschmiertem Gefieder wurden bereits entdeckt.
Erste Vögel mit ölverschmiertem Gefieder wurden bereits entdeckt. © AP
Nach dem US-Bundesstaat Louisiana rief am Freitag ebefalls Florida den Notstand aus.
Nach dem US-Bundesstaat Louisiana rief am Freitag ebefalls Florida den Notstand aus. © AP
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Transocean werde die Zahlung über eine Periode von fünf Jahren leisten, wobei im laufenden Jahr 560 Millionen Dollar anfallen, teilte die im Schweizer Kanton Zug ansässige Firma mit. Zur Schuldfrage hatte eine von US-Präsident Barack Obama eingesetzte Untersuchungskommission erklärt, die Katastrophe sei "vorhersehbar und vermeidbar" gewesen. Zwar seien US-Behörden mitverantwortlich, die Hauptschuld liege aber bei den beteiligten Firmen BP, Transocean und Halliburton.

Strafzahlung von 4,5 Milliarden US-Dollar

Im vergangenen November hatte sich BP mit dem Justizministerium auf eine Strafzahlung von 4,5 Milliarden Dollar geeinigt. Zudem muss sich der Ölkonzern auf weitere zivilrechtliche Forderungen einstellen.