Ölpest im Golf von Mexiko - BP zahlt Geschädigten 7,8 Milliarden US-Dollar
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New Orleans. . Der britische BP-Konzern hat sich wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mit den privaten Klägern auf Zahlungen in Milliardenhöhe geeinigt. Die gütliche Einigung umfasse Zahlungen von insgesamt 7,8 Milliarden US-Dollar an private Geschädigte. Tausende Fischer hatten gegen BP geklagt.
Im milliardenschweren Prozess um die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko im Jahr 2010 hat sich BP mit der größten Gruppe der Kläger geeinigt. Der Ölkonzern erklärte am Freitagabend, voraussichtlich mindestens 7,8 Milliarden Dollar (knapp 6 Milliarden Euro) als Teil des Vergleichs zu zahlen. Das Geld werde vermutlich aus einem mit 20 Milliarden Dollar ausgestatteten Entschädigungsfonds genommen.
Die Bohrinsel "Deepwater Horizon" war im April 2010 im Golf von Mexiko explodiert und hatte die schlimmste Ölpest in der Geschichte der USA verursacht. Bei dem Unglück starben elf Arbeiter, hunderte Millionen Liter Erdöl strömten ins Meer. 87 Tage dauerte es, bis BP das defekte Bohrloch schließen konnte.
Wie ein Bundesrichter am späten Freitagabend (Ortszeit) mitteilte, werde der Prozessbeginn nun ein zweites Mal vertagt. Der Vergleich soll dem Gericht zur Billigung vorgelegt werden. Es wurde zunächst kein neuer Termin für einen Prozessauftakt anberaumt. Der Prozess war bereits um eine Woche auf kommenden Montag verschoben worden, um den Konfliktparteien weitere Fortschritte in ihren Verhandlungen über einen Vergleich zu ermöglichen.
Prozess gegen BP könnte ein Jahr dauern
Durch den Vergleich seien erhebliche Änderungen am geplanten Prozessverlauf nötig, sagte Bundesrichter Carl Barbier. BP einigte sich am Freitag mit tausenden Fischern, die durch die Katastrophe ihre Arbeit verloren hatten, und anderen Betroffenen. Allerdings gibt es noch keine Einigung mit der Regierung, den betroffenen Staaten, Einzelklägern, die nicht von dem Klägerausschuss vertreten werden, und BP-Partnern.
Verzögerungen oder von anderen Beteiligten getroffene Vereinbarungen änderten die Tatsachenlage in diesem Fall nicht, erklärte Plattformbetreiber Transocean. Transocean sei darauf vorbereitet, in diesem Prozess für die eigene Sache einzutreten.
In einem dreistufigen Verfahren sollte über die Folgen der tödlichen Explosion auf der Bohrplattform "Deepwater Horizon" am 20. April 2010 einschließlich der Umweltkatastrophe verhandelt werden. Es wurde erwartet, dass der Prozess bis zu einem Jahr dauert. Gestritten wird vor allem um die Höhe des Schadensersatzes, den der Ölkonzern BP und weitere Unternehmen zahlen müssen. Auch Transocean, der Auftragnehmer Halliburton sowie weitere Firmen müssen sich vor Gericht verantworten.
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