Essen. . Der Essener Energieriese RWE gibt die gestiegene EEG-Umlage vorerst nur an seine rund 500.000 Kunden mit Festpreis-Verträgen, Nachtspeicherstrom-Bezieher und Wärmepumpen-Betreiber weiter. Ob auch die anderen Kunden höhere Strompreise zahlen müssen, will RWE im neuen Jahr entscheiden.
Die neue Runde der Strompreiserhöhungen ab 2013 ärgert die Verbraucher nicht nur, sie sorgt auch für Verunsicherung. Während der Energieriese RWE die Kunden mit einem Tarif aus der Grundversorgung vorerst verschonen will, müssen die Strombezieher mit Festpreisen, Nachtspeichern und Wärmepumpen bereits zum 1. Januar mehr bezahlen.
Nach RWE-Angaben sind 500.000 Kunden mit Sondertarifen, die ein Jahr und länger laufen, von der acht- bis neunprozentigen Strompreiserhöhung betroffen. Der Konzern gibt die erhöhte Umlage für erneuerbare Energien (EEG) an sie weiter. Sie steigt ab Januar von 3,6 auf 5,3 Cent je Kilowattstunde. Das trifft jeden fünften RWE-Kunden.
Nachtspeicher-Kunden können den Anbieter nicht wechseln
Alle anderen bleiben zunächst ungeschoren. Ist das gerecht? RWE sagt ja. „Festpreis-Kunden wurden dafür von den letzten Strompreis-Erhöhungen ausgenommen“, erklärt Klaus Schultebraucks, Sprecher der RWE Vertrieb AG in Dortmund. Er verweist darauf, dass die EEG-Umlage nicht im Konzern bleibe, sondern an den Staat weitergereicht werde.
Auch die Nachtspeicher-Kunden müssen aufgrund der gestiegenen EEG-Umlage mehr für die Kilowattstunde zahlen. Nach RWE-Angaben ist es die erste Erhöhung seit knapp zwei Jahren. Misslich für Nachtspeicher-Kunden: Sie haben keine Möglichkeit, den Anbieter zu wechseln.
Bis Dienstag mussten die Versorger informieren, ob sie die Strompreise ab 1. Januar erhöhen. Nach Angaben von Vergleichsportalen machten davon knapp die Hälfte der 1000 Anbieter in Deutschland Gebrauch. So auch der Marktführer Eon. Die Düsseldorfer erhöhen den Preis um durchschnittlich 8,7 Prozent.