Düsseldorf. . Ein kostenloses Giro-Konto - das nutzen viele Banken, um Kunden zu gewinnen - doch nach einiger Zeit kann es für den Kunden böse Überraschungen geben: Wenn das Konto plötzlich gar nicht mehr kostenfrei ist.
Um Kunden zu ködern, werben die Geldinstitute mit einem kostenlosen Girokonto – haben sie sich dann die Verbraucher geangelt, ändert manches Institut aber „klammheimlich“ die Bedingungen und kassiert doch Geld für den angepriesenen Service. Als Beispiel nennt die Verbraucherzentrale NRW die Santander Bank. „Die Bank hat Kunden mit Gratis-Girokonto ein Schreiben geschickt, das wie Werbung aussah. Darin stand: ,Glückwunsch: Ab sofort nutzen Sie GiroStar ein Jahr kostenfrei’“, erzählt Annabel Oelmann, die Expertin für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale. Doch nach dem Jahr kostete das Konto eben nicht mehr null Euro, sondern 5,99 Euro pro Monat, was auch in dem Schreiben aufgeführt wurde. „Viele Angeschriebene haben den Brief aber als Werbung achtlos weggeworfen, ohne alles durchzulesen und haben so unwissentlich ihr Einverständnis erteilt“, sagt Oelmann.
Es scheint eine dreiste Masche der Banken zu sein. Um Kunden zu ködern, werben die Geldinstitute mit einem kostenlosen Girokonto – haben sie sich dann die Verbraucher geangelt, ändert manches Institut aber „klammheimlich“ die Bedingungen und kassiert doch Geld für den angepriesenen Service.
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Auf Anfrage kommentierte die Santander Bank die Kritik der Verbraucherzentrale nicht, sondern verwies darauf, dass das gebührenpflichtige „GiroStar-Konto“ Vorteile wie ein zinsfreies Sofortdispo von 500 Euro oder einen Reisebuchungsservice mit fünf Prozent Rückvergütung habe. Kunden könnten zudem jederzeit innerhalb der zwölf Testmonate wieder zurück in das kostenfreie „Giro4Free“-Konto wechseln. Auch andere Kreditinstitute – Filialbanken wie die HypoVereinsbank oder einige kleinere Sparkassen – versuchen nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW ihre Kunden vom Nulltarif zum gebührenpflichtigen Konto zu locken. „Seit dem Sommer beobachten wir dazu einen Trend. In unseren Beratungsstellen häufen sich die Klagen“, sagt Annabel Oelmann. Zumindest würden aber die meisten Banken im Schreiben an die Kunden die Änderungen klar formulieren.
Angebote von Direktbanken prüfen
Grund für die Kehrtwende beim Gratiskonto sei der Kostendruck, erläutert Oelmann. Während Direktbanken, also Online-Banken ohne Zweigstellen, weiterhin kostenfreie Konten anbieten könnten, müssten die Filialbanken für ihr Filialnetz viel Geld ausgeben – und versuchten es sich über Gebühren für das Girokonto zum Teil wieder hereinzuholen.
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Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt Bankkunden, jedes Schreiben ihres Kreditinstituts aufmerksam zu lesen. Seien darin nachteilige Geschäftsänderungen enthalten, sollten die Kunden sofort Widerspruch einlegen – oder sogar das Konto kündigen und zur preiswerteren Konkurrenz wechseln. So würden manche Direktbanken nicht nur ein Gratis-Girokonto, sondern sogar bis zu 100 Euro Prämie für den Wechsel anbieten. „Oft übernehmen sie auch einen Wechselservice, danach sollten Kunden fragen“, erläutert Oelmann.
„Regelmäßig vergleichen“
Laut der Verbraucherschützerin wechseln aber kaum Bürger ihr Kreditinstitut. „Oft führen die Leute einfach das Konto weiter, das ihre Eltern ihnen für den ersten Ferienjob eingerichtet hatten.“ Man solle aber immer wieder die Konditionen prüfen. „Also regelmäßig vergleichen, wie hoch etwa die Kontoführungskosten, die Dispo-Zinsen oder die Kosten für Kreditkarten sind und gegebenenfalls wechseln“, sagt Oelmann.