München. Die Hypo Real Estate braucht noch mehr Geld. Das hat der Vorstand der Bank auf der Jahreshauptversammlung mitgeteilt. Erst für 2012 rechnet das Unternehmen wieder mit Gewinnen. Die Verstaatlichung des Instituts im Juni sei "nur der erste Schritt zur Sicherung der Existenz" gewesen.
Die mit Milliardenhilfen des Bundes gestützte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) braucht zum Überleben noch mehr Geld. Das Institut werde voraussichtlich erst 2012 wieder Gewinne machen, erklärte Konzernchef Axel Wieandt am Donnerstag auf der Hauptversammlung des Instituts in München. Deswegen sei für die Bank eine «weitere Kapitalunterstützung» nötig. Erst kürzlich hatte die HRE mitgeteilte, in der ersten Jahrehälfte einen Verlust von einer Milliarde Euro eingefahren zu haben.
Bank erwägt Auslagerung von Papieren
Die Verstaatlichung der HRE im Juni sei «nur ein erster Schritt zur Sicherung der Existenz» des Instituts gewesen, erklärte Wieandt. Jedoch benötige der Baufinanzierer für seinen Fortbestand «längerfristig umfassende Unterstützung» durch den staatlichen Bankenrettungsfonds SoFFin. Als Hilfen seien sowohl Garantien als auch Eigenkapital für die Bank nötig.
Die HRE habe weiter massiv mit den Folgen der weltweiten Finanzkrise zu kämpfen, erklärte Wieandt. Die Zahl fauler Kredite in den Depots des Baufinanzierers wachse stetig weiter. Deswegen prüfe die HRE die Auslagerung der Papiere in ein Bad Bank. Daneben werde auch die Auslagerung von Wertpapieren erwogen, die für die Bank strategisch nicht mehr wichtig seien. Medienberichten zufolge will die Hypo Real Estate Papiere für einen dreistelligen Millionenbetrag auslagern.
Bisher nur durch Staatsgelder gerettet
Die HRE geriet durch die Finanzkrise massiv in Bedrängnis und stand im Herbst kurz vor dem Zusammenbruch. Das Institut konnte nur durch Finanzhilfen des Bundes und der Bankenbranche gerettet werden, die sich mittlerweile auf mehr als 100 Milliarden Euro belaufen. Die HRE wurde mittlerweile zwangsverstaatlicht und ist zu 90 Prozent in den Händen des Bundes. (afp)