Bochum/Rüsselsheim. . Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe verschiebt Opel die für den 27. Oktober geplante 50-Jahres-Feier der Einweihung des Bochumer Werks. Erst im Dezember soll gefeiert werden. Eine Verschiebung wäre ein schlechtes Zeichen für den Standort im Ruhrgebiet.
Die schlechten Omen zur Zukunft des Bochumer Opel-Werks mehren sich. Nach Informationen dieser Zeitung denkt die Geschäftsleitung in der Rüsselsheimer Zentrale darüber nach, den Termin zur 50-Jahres-Feier des Bochumer Werkes am 27. Oktober zu verschieben. Für den Termin hatte die Post bereits zur Präsentation eines Sonderstempels im Werk eingeladen.
Eine Bestätigung dafür war am Montag zwar weder von der Opel-Pressestelle noch von dem Bochum Betriebsratschef Rainer Einenkel zu erhalten. Nach Informationen aus Düsseldorfer Regierungskreisen suche Opel aber derzeit nach einem Termin noch in diesem Jahr. In Rede steht ein Samstag vor Weihnachten.
Schwierige Gespräch zwischen GM und Peugeot/Citroën
Eine mögliche Verschiebung des Jubiläums dürfte zu weiterer Verunsicherung im Ruhrgebiet führen: IG Metall und Betriebsräte hatten mit Opel und der US-Muttergesellschaft General Motors vereinbart, bis spätestens Ende Oktober ein Sanierungskonzept für den angeschlagenen Autohersteller abzustimmen. Solange läuft die von der IG Metall zugesagte Stundung der Gehaltserhöhung für die Opelaner.
Bilder zeigen Bochum, wie es früher war
Immer wieder war im Zuge der Sanierungsüberlegungen spekuliert worden, dass das Bochumer Werk zur Schließung ansteht. Ob eine Verschiebung der Feierlichkeiten in Bochum mit etwaigen Schließungsplänen für das Werk zusammenhängen, blieb am Montag offen. In Kreisen der Düsseldorfer Landesregierung hieß es, es lägen derzeit keinerlei Hinweise auf eine bevorstehende Bekanntgabe von Werksschließungen vor.
Am kommenden Donnerstag ist eine neue Verhandlungsrunde zwischen Betriebsräten, IG Metall und Opel anberaumt. Es ist die erste seit vielen Wochen. Mehrere geplante Termine sind von der Geschäftsleitung abgesagt worden. „Die Zeit für Opel wird knapp“, sagte eine IG-Metall-Sprecherin mit Blick auf den Termin Ende Oktober. Und: „Das Management hat auch noch nicht wirklich etwas geliefert.“ Möglicherweise hängen diese Verzögerungen mit den schwierigen Gesprächen zu der geplanten Zusammenarbeit von GM mit dem französischen Konzern Peugeot/Citroën (PSA) zusammen.
Betriebsratschef Einenkel warnt erneut vor Werks-Schließung
In den meisten anderen deutschen Werken haben die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Opel-Jubiläum bereits stattgefunden. Zuletzt am Wochenende im ostdeutschen Werk Eisenach, in dem Anfang 2013 die Nachtschicht entfällt. In einer Betriebsratsinformation für die Bochumer Belegschaft warnt Einenkel erneut vor einer Schließung des Werkes, die für GM „die teuerste Werksschließung aller Zeiten“ wäre. Meldungen, wonach der Opel-Vorstand und die IG Metall auch über das Aus des Bochumer Zafira-Werkes verhandelten, wies Einenkel als „Unsinn“ zurück.
Auch in der Frankfurter IG-Metall-Zentrale hieß es am Montag: „Wir verhandeln nicht über Schließungen, wir wollen eine Perspektive für alle Werke.“
Gleichwohl berichtet die Bochumer Arbeitnehmervertretung von „Planspielen“, wonach ein neuer Zafira in Rüsselsheim produziert werden solle. Diese Überlegungen „weisen wir strikt zurück“, heißt es in der Mitarbeiterinformation.