Bochum. Die Sorge, dass Opel bei tausenden Ex-Mitarbeitern, die vorzeitig ausgeschieden sind, nach einer neuen Gesetzesentwicklung die Betriebsrenten antasten könnte, sei unbegründet, teilte die Firma jetzt nach interner Prüfung auf Anfrage der WAZ mit.

Von möglichen Einzelfällen abgesehen brauchen Ex-Opelaner nicht zu befürchten, dass ihre Betriebsrente angetastet wird. Das bestätigte Opel-Sprecher Alexander Bazio am Montag auf Anfrage der WAZ. Sie seien daher nicht von einer Gesetzesänderung betroffen, nach der die Betriebsrenten erst später, nämlich mit dem Beginn der gesetzlichen Rente, ausgezahlt werden können.

In einem Rundbrief an die Bochumer Belegschaft teilte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel mit: „Die Unternehmensleitung hat zugesichert, dass diese neue Regelung keine negative Auswirkungen für die Beschäftigten hat, die jetzt bei Opel ausgeschieden sind und entweder in der TFG (Transfergesellschaft) oder bei der ARGE sind. Die vereinbarten Zusagen hinsichtlich der Betriebsrente haben also Bestand.“

"Es kann Einzelfälle geben"

Ganz Flinke hatten bereits ausgerechnet, was Opel sparen könnte, wenn die Firma die Betriebsrente nicht mit 60, sondern erst mit 65 Jahren auszahlen würde. Das wären bei 5000 Rentnern, die im Schnitt je 500 Euro pro Monat erhalten, bei 60 Monaten rund 150 Millionen Euro.

Aber Opel zahle ja. Firmensprecher Bazio schloss jedoch nicht aus, dass es „Einzelfälle geben kann“ aus der Gruppe jener, die schon länger ausgeschieden sind und deren Betriebsrente nach einem früheren Altersmodell berechnet wurden. Sollten sich da Fragen ergeben, würden die Betroffenen angeschrieben und informiert.

Noch keine Produktionszusage

Das Thema Betriebsrente war besonders in Bochum mit Argusaugen verfolgt worden: Hier leben rund 10000 Opel-Rentner.

Für die 3800 Werksangehörigen, die in Bochum direkt von Opel bezahlt werden oder von einem Opel-Partner, ist immer noch ungewiss, ob der hiesige Standort über 2016 hinaus Bestand haben wird. Doch bis zum heutigen Tag gibt es da noch keine Produktionszusage. Das gelte für die anderen Opel-Werke in Deutschland auch, sagte Einenkel. Der in Bochum gebaute Zafira ist übrigens der einzige Opel, der zur Zeit im Verkauf zulegt.