Detroit. Opel-Mitarbeiter sehen das vermutlich anders: Der Interimschef des Autobauers, Thomas Sedran, hat laut einem Interview “erhebliches Einsparpotenzial“ in seinem Unternehmen ausgemacht. GM dementiert den Bericht einer italienischen Zeitung, die über einen möglichen Opel-Verkauf an Fiat spekuliert hatte.

Opel-Interimschef Thomas Sedran bereitet den angeschlagenen Autobauer auf weitere Einsparungen vor. "Wir haben festgestellt, dass wir bei den Produktkosten noch erhebliches Einsparpotenzial haben", sagte Opel-Interimschef Thomas Sedran dem "Tagesspiegel". "Es geht um eine signifikante Größenordnung. Da ist einiges an Musik drin." Konkrete Summen nannte er aber nicht. Derweil beteuerte der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM), trotz hoher Verluste zu seiner deutschen Tochter zu stehen.

Sedran erklärte, GM habe globale Anforderungen an Komponenten und Teile, "die in der Branche unüblich sind". Opel sei häufig viel zu sehr an strengen Standards orientiert, die in den USA gesetzlich vorgeschrieben seien. Eine Alternative zum Verbleib unter dem Dach von GM gibt es für Sedran aber nicht: "In diesem Geschäft könnte die Marke Opel nicht alleine bestehen", sagte er. "Aus Konzernsicht wäre es ein strategischer Fehler, Europa der Konkurrenz zu überlassen."

"GM steht vollkommen hinter Opel"

OpelDie Marke stehe nicht zum Verkauf, erklärte unterdessen auch der stellvertretende GM-Chef und Opel-Aufsichtsvorsitzende Stephen Girsky. Er wies damit den Bericht der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore" zurück, die ohne Angabe von Quellen berichtet hatte, Fiat könnte Gespräche über einen Opel-Kauf wieder aufleben lassen.

"GM steht vollkommen hinter Opel", erklärte Girsky. Fiat hatte 2009 eine Offerte für Opel vorgelegt, nachdem GM die Tochter im Zuge einer weitreichenden Restrukturierung zum Verkauf gestellt hatte.

Schlechte Nachrichten drohen Opel, wenn GM Ende Oktober die Zahlen zum dritten Quartal vorstellt. Opel wird dann wahrscheinlich wieder hohe Verluste aufweisen. Die deutsche Traditionsmarke verliert seit Jahren Marktanteile und fährt horrende Verluste ein. Allein im ersten Halbjahr summierte sich das Minus auf 500 Millionen Euro. (dapd)