Rüsselsheim. . Die Allianz von Opel mit dem französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroen könnte einem Zeitungsbericht zufolge auf eine gemeinsame Produktion ausgedehnt werden. Im Opel-Stammwerk Rüsselsheim könnten demnach künftig auch Peugeots gebaut werden. Opel dementiert den Bericht allerdings.

Opel hat einen Zeitungsbericht über die mögliche Produktion von Autos der französischen Marken Peugeot und Citroën im Stammwerk Rüsselsheim dementiert. Bei entsprechenden Aussagen über eine Fertigung im Auftrag des französischen Autoherstellers PSA Peugeot Citroën handle es sich um "pure Spekulation", erklärte ein Opel-Sprecher am Mittwoch. Die Produktion von Autos sei "derzeit nicht Gegenstand des Allianz-Abkommens" zwischen der US-Opel-Mutter Generals Motors (GM) und PSA. Es werde lediglich über eine Zusammenarbeit in Entwicklung, Einkauf und Logistik verhandelt.

Opel erklärte zudem, dass derzeit auch kein erneuter Stellenabbau am Stammwerk Rüsselsheim mithilfe eines Abfindungsprogramms geplant sei. Entsprechendes Meldungen seien "falsch". Opel biete "vereinzelt freiwillige Abfindungsprogramme in einzelnen Unternehmensbereichen" an. In Rüsselsheim umfasse dieses Programm "nach aktueller Planung eine zweistellige Zahl an Mitarbeitern".

Laut Zeitungsbericht könnte Opel-Rüsselsheim ab 2016 Peugeots und Citroëns bauen

Zuvor hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf hochrangige Gewerkschaftsvertreter berichtet, bei Opel in Rüsselsheim könnten künftig die Mittelklasse-Limousinen Peugeot 508 und der Citroën C5 vom Band rollen. Die Produktion sei ab 2016 möglich. Derzeit werden die Modelle im PSA-Werk Rennes in der Bretagne gefertigt. IG-Metall-Bezirkschef und Opel-Aufsichtsratsmitglied Armin Schild bestätigte der "FAZ": "Es gibt ein solches Szenario, über das derzeit ernsthaft mit den Franzosen verhandelt wird."

Wie die "FAZ" ebenfalls unter Berufung auf Gewerkschaftsvertreter berichtete, will Opel erneut mehrere tausend der noch verbliebenen 39.000 Arbeitsplätze in Europa abbauen. Am Stammsitz Rüsselsheim sollen demnach in verschiedenen Bereichen 1500 Stellen wegfallen, im größten Auslandswerk im spanischen Saragossa weitere 1500 Jobs. Dabei gehe es nicht um betriebsbedingte Kündigungen, sondern um Abfindungen, die Mitarbeiter zum freiwilligen Ausstieg aus dem Unternehmen bewegen sollen.

General Motors und Peugeot verkündeten im Februar eine weltweite Allianz

Die Opel-Mutter GM und PSA hatten Ende Februar eine weltweite strategische Allianz bekanntgegeben. GM hatte zugleich mitgeteilt, mit sieben Prozent bei PSA einzusteigen. Zunächst war eine Zusammenarbeit im Einkauf von Material geplant sowie die gemeinsame Entwicklung von Modellen. Bereits im März gab es jedoch schon Berichte, beide Konzerne planten einen Produktionsverbund. Demnach könnte PSA in seinen Werken künftig Opel-Modelle bauen und Opel in seinen Werken Fahrzeuge der Marken Peugeot und Citroën.

Vor knapp zwei Wochen teilte Opel zudem mit, die Fertigung von Autos anderer Marken zur besseren Auslastung seiner Werke in Europa zu prüfen. Der Chef des PSA-Werkes in Rennes, Jean-Luc Perrard, hatte bereits mit Mai gesagt, es gebe Pläne, den Citroën C5 künftig in einem Werk von GM fertigen zulassen. Jedoch seien noch keine Entscheidungen getroffen. PSA würde demnach im Rahmen der Allianz als Ausgleich die Fertigung eines oder mehrerer Modelle von GM erhalten. (afp)