Nürnberg. . Am deutschen Arbeitsmarkt könnte sich einen Trendwende andeuten. Laut einer Studie ist der Anteil der Befristungen bei Neueinstellungen im Jahr 2011 erstmals seit Jahren wieder gesunken. Allerdings bezog sich das nur auf eine bestimmte Altersgruppe, heißt es in einem Medienbericht am Dienstag.

Die deutschen Arbeitgeber stellen junge Menschen wieder seltener nur befristet an. Der Anteil der Befristungen an den Neueinstellungen sei von 57 Prozent im Jahr 2010 auf 41 Prozent im Jahr 2011 gesunken, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" vom Dienstag unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linkspartei im Bundestag. Auch insgesamt sei der Trend positiv: Über alle Altersgruppen hinweg sei der Anteil befristeter Neuverträge von 49 auf 46 Prozent gesunken.

Die Zahlen gehen demnach auf Erkenntnisse des Instituts für Arbeitsmarktforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg zurück. In einigen Regionen und einigen Branchen zeichne sich ein Fachkräftemangel ab, sagte IAB-Forscherin Martina Rebien der "SZ". Die Betriebe setzten daher wieder verstärkt darauf, "qualifiziertes Personal zu gewinnen und weniger zögerlich einzustellen". "Es ist denkbar, dass auch deshalb weniger befristet wird", sagte Rebien.

Langfristig allerdings bleibe unter dem Strich ein Anstieg der befristeten Beschäftigung: Von 2000 bis 2011 stieg die Zahl entsprechender Verträge in allen Altersgruppen demnach von 32 auf 46 Prozent. (dapd)