Gladbeck. .

Auch wenn die Arbeitslosenquote im November mit 12,2 Prozent konstant geblieben ist, „ist der Winter auf dem Arbeitsmarkt angekommen“, sagt Stefan Thimm, Leiter der Gladbecker Geschäftsstelle der Arbeitsagentur.

Ein Indiz: Die Meldungen offener Stellen gehen spürbar zurück, nur 52 waren es im November. Únd mit dem kalten Wetter beginnt jetzt auch die Zeit, in der Saisonarbeitskräfte die Kündigung bekommen, oder bereits bekommen haben. Betroffen davon ist nach wie vor die Baubranche, in der nicht alle Betriebe die Möglichkeit des Saisonkurzarbeitergelds (früher „Schlechtwettergeld“) nutzen. Hinzu kommen die klassischen Saisoneffekte bei Betrieben, die z.B. wie Eisdielen oder Vergnügungszentren auf den Sommerbetrieb ausgerichtet sind. „Eine Reihe von Zeitverträgen sind im November, Oktober ausgelaufen“ weiß Stefan Thimm. Generell aber sei auch festzustellen, dass der Anteil an befristeten Arbeitsverträgen zunimmt, jede zweite neue Stelle bereits zeitlich begrenzt besetzt wird.

Dennoch: Zumindest bei den kurzfristig Arbeitslosen sind die Aussichten auf eine Neueinstellung dank der spürbar anziehenden Konjunktur durchaus gut, betont Thimm. Wer motiviert, mobil und flexibel ist - also auch eine Alternative ins Auge fasst -, ist schnell wieder vermittelt. Nicht unbedingt in der Heimatstadt Gladbeck, aber das sei sowieso eher selten: Nur 20 Prozent der Arbeitssuchenden werden auf dem hiesigen Arbeitsmarkt fündig. 80 Prozent finden auswärts im Umkreis von 50 Kilometern eine neue Stelle. „Das ist auch kein Problem“, so Thimm, „die Leute tun das, wenn die ÖPNV-Verbindungen einigermaßen gut sind.“