Essen. . Der Autobauer General Motors machte im ersten Quartal in Europa weniger Verluste als befürchtet. Dennoch wächst in der Politik die Sorge um die deutschen Opel-Standorte. NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger forderte den Bund zum „gemeinsamen Kampf“ auf.
Obwohl die Opel-Mutter General Motors in Europa im ersten Quartal 2012 mit 194 Millionen Euro deutlich weniger Verlust einfuhr als befürchtet, wächst in der Politik offenbar die Sorge um den Opel-Produktionsstandort Bochum.
Bereits am 15. April schlug NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD) Alarm. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) forderte er ein „abgestimmtes Verhalten“ von Landes- und Bundespolitik gegenüber der Opel-Mutter General Motors. Doch Rösler reagierte nach Angaben aus Düsseldorf bislang nicht. Auch eine Anfrage dieser Zeitung in Berlin blieb unbeantwortet.
Stracke schließt Werksschließungen bis 2014 aus
„Wir erwarten, dass Herr Rösler mit uns für Opel Deutschland und den Standort Bochum kämpft“, sagte Voigtsberger dieser Zeitung. In seinem Brief appelliert der Minister an die Bundesregierung, „ihre guten Kontakte zu General Motors zu nutzen und kurzfristig das Gespräch mit dem GM-Management zu suchen“. Voigtsberger befürchtet, dass eine etwaige Werksschließung „nur der erste Schritt zu weiteren Einsparungen bei Opel Deutschland“ sein werde.
Ob beziehungsweise welche der GM-Werke in Europa geschlossen werden könnten, wollte GM-Europe-Chef Karl-Friedrich Stracke gestern nicht kommentieren. In den nächsten Monaten wolle GM einen Plan vorlegen, wie die Kosten gesenkt und die Rückkehr in die Gewinnzone erreicht werden könnten. Stracke schloss Werksschließungen bis 2014 aus.