Dass der Tag der Arbeit stets auf den 1. Mai fällt, ist ja sicherlich hinreichend bekannt. Für die politischen Parteien jedoch war dieses Zusammentreffen vor der Landtagswahl am 13. Mai ein willkommenes Geschenk. Eifrig hatten sie ihre Mitglieder motiviert, die sich geschickt mit Fähnchen, Luftballons oder Würstchen zwischen die Gewerkschafter mit den traditionellen roten Nelken am Revers mischten. Der Veranstaltung schadete dies übrigens nicht, vielmehr wirkte die Kundgebung vor dem Rathaus irgendwie bunter und lebhafter als in anderen Jahren.
Immer wieder zündete die DGB-Jugend eine gewaltige Konfetti-Kanone direkt neben der Bühne, die mit reichlich Wind blaue und schwarze Papierschnipsel (warum nur diese Farben?) in den blauen Himmel über die Köpfe der Gewerkschafter hinweg abfeuerte.
Schwerpunkt Situation der jungen Beschäftigten
Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz hatte nach dem Aufgalopp des Mai-Umzuges vom Bergbaumuseum zum Rathaus und dem Motorradkorso die rund 3 000 Teilnehmer, darunter etliche Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben der Stadt, begrüßt.
Ein besonderer Schwerpunkt lag in diesem Jahr auf der Situation der jungen Beschäftigten. So war es kein Zufall das Jugendvertreter der IG Metall und von Verdi auf ihrer Situation in den Betrieben hinwiesen. Ihre zentrale Forderung: „Wir wollen nach der Ausbildung in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.“
"Wir wollen die Chance auf gute Arbeit"
Während auf der Bühne als Hauptrednerin die 1. Bevollmächtigte der IG Metall, Ulrike Kleinebrahm, zum Zentral-Thema „Gerechte Löhne – Soziale Sicherheit“ sprach und forderte: „Wir wollen die Chance auf ein Leben mit guter Arbeit“, konnte sich ihr Vorgänger Ludger Hinse mit seinen ehemaligen Weggefährten ganz locker über alte Zeiten austauschen. Kleinebrahm ließ in ihrer Rede auch keinen Zweifel daran, dass weiter mit aller Kraft für den Erhalt des Opelwerkes gekämpft werde.
So verwunderte es nicht, dass Opel-Mitarbeiter das mit Sicherheit größte Transparent zum Veranstaltungsort schleppten: „45 000 Jobs in NRW – Wir bleiben!“ stand darauf in den gelb-schwarzen Opel-Farben gehalten. Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel ließ es sich trotz der zur Zeit laufenden schwierigen Verhandlungen nicht nehmen, an der Mai-Kundgebung teil zu nehmen: „Wir sind jetzt in einer ganz entscheidenden Phase“, sagte er vorsichtig am Rande der Kundgebung.
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