Ehingen/Hamburg. Der Düsseldorfer Investor Droege hat laut einem Medienbericht keine Chance mehr darauf, die insolvente Drogerie-Kette Schlecker zu übernehmen. Das Angebot sei zu niedrig gewesen, heißt es. Nun sind nur noch ausländische Investoren im Rennen.

Bei der Suche nach Investoren für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker sollen keine deutschen Bieter mehr in der engeren Auswahl sein. Im Rennen befänden sich nur noch zwei internationale Finanzinvestoren, die keine ausgeprägte Handelskompetenz hätten, berichten die "Stuttgarter Nachrichten".

Die Zeitung schrieb, auch die Düsseldorfer Droege-Gruppe sei nicht mehr in der engeren Auswahl. Diese hatte zuvor bestätigt, der Insolvenzverwaltung ein Kaufangebot für Schlecker unterbreitet zu haben. Dieses sei jedoch so gering, dass Droege bei dem Prozess unter dem Decknamen "Projekt Sky" nur noch unter "ferner liefen" auftauche, berichtet das Blatt unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Private-Equity-Gesellschaft Penta Investments gibt Angebot ab

Schlecker soll nach Informationen der Zeitung im Rahmen eines sogenannten Asset Deals verkauft werden. Im Gegensatz zu einem Share Deal erwirbt der Käufer vom Verkäufer in diesem Fall nicht die Anteile an der zum Verkauf stehenden Gesellschaft. Stattdessen werden bei dieser Art des Unternehmensverkaufs die physischen Wirtschaftsgüter veräußert - bei Schlecker sind dies insbesondere Immobilien und Warenbestände.

Die Private-Equity-Gesellschaft Penta Investments will nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" bei der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker einsteigen. "Wir haben ein unverbindliches Angebot eingereicht", sagte ein Penta-Sprecher laut einem Vorabbericht des Magazins vom Freitag. Zu Details wollte er sich demnach nicht äußern.

Kaufpreis und Investitionssumme laut Schlecker noch unklar

Die tschechisch-slowakische Finanzgruppe sei bislang der einzig ernstzunehmende Interessent für die Übernahme des Drogerie-Konzerns, hieß es in dem Bericht. Allerdings wollten sich die Investoren nicht mit den Schlecker-Kindern Meike und Lars zusammentun. Diese suchten nach einem Ko-Investor, um das Unternehmen in Familienhand zu halten. Bei Penta sei jedoch allenfalls eine symbolische Minderheitsbeteiligung der Geschwister vorstellbar.

Der Kaufpreis und die Investitionssumme sind laut "Spiegel" noch unklar. Für die Modernisierung von rund 3000 Schlecker-Filialen würden etwa 30.000 Euro pro Laden fällig. Das ergäbe ein Investitionsvolumen von insgesamt rund 90 Millionen Euro. Das Konzept von Penta sieht vor, im besten Fall keine weiteren Filialen zu schließen und die verbliebenen Jobs zu erhalten. Penta ist den Angaben zufolge in zehn Ländern aktiv und hat eine Bilanzsumme von 3,4 Milliarden Euro. In der Slowakei geriet der Investor zuletzt wegen vermeintlich dubioser Kontakte zur Regierung in die Schlagzeilen.

Schlecker hatte Ende Januar Insolvenz angemeldet. Die Drogeriemarktkette schloss daraufhin Ende März mehr als 2000 Filialen. Rund 10.000 Mitarbeiter verloren kürzlich ihren Job, nachdem die Gründung einer Transfergesellschaft scheiterte.