Bochum. . Der Opel-Mutterkonzern General Motors will noch mehr Modelle aus China, Mexiko oder Korea in Europa verkaufen – und gefährdet damit laut Bochums Betriebsratschef Rainer Einenkel die Standorte seiner Tochter.

Zwei Jahre nach Schließung des Opel-Werkes in Antwerpen mit 2600 ­Be­schäftigten beginnen erneut Ver­handlungen über die Zukunft der europäischen Opel-Werke. „Die Planungen von General Motors gehen in Richtung Werksschließungen“, sagt der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel vor der heutigen Sitzung von Betriebsräten und Management. Die Betriebsräte „werden auf kluge Lösungen dringen und eine Wachstumsstrategie einfordern. Werksschließungen wären eine Dummheit.“

Äußerungen von Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke in „Bild“, wonach der Vertrag zur Sicherung der Werke bis Ende 2014 eingehalten wird, bewertet Einenkel als „pure Selbstverständlichkeit. Uns geht es um eine Perspektive über 2014 hinaus.“

300 000 zusätzliche Autos für Europa

Der Betriebsratschef bestätigte Strategie-Pläne der Opel-Mutter GM, künftig noch stärker die Produktion in Billiglohnländer wie Osteuropa, Korea, China und Mexiko verlagern zu wollen. So sollen der Astra aus Mexiko, der ­Insignia aus China und das Modell Mokka aus Korea ausgeführt werden. Der „Spiegel“ berichtet von 300.000 Autos, die GM bis 2016 zusätzlich nach Europa importieren will.

Mit dieser Strategie geraten alle Werke in Europa unter Druck. Bislang galten ab 2015 Bochum und Ellesmere Port als am stärksten gefährdet. Einenkel setzt auf die Politik: „Wir wollen keine Staatshilfe, aber die Politik darf nicht noch helfen, Schließungskosten für GM zu reduzieren.“