Düsseldorf. . Vor den möglicherweise entscheidenden Verhandlungen über den Verkauf der ThyssenKrupp-Edelstahlsparte hat die IG Metall den Konzern Outokumpu zu Zugeständnissen aufgefordert. Die Finnen müssten die Standorte der ThyssenKrupp-Edelstahlsparte erhalten und betriebsbedingte Kündigungen ausschließen.

Vor der womöglich entscheidenden Verhandlungsrunde über die Zukunft der ThyssenKrupp -Edelstahlsparte hat die IG Metall den finnischen Outokumpu -Konzern zu Zugeständnissen aufgefordert. „Wir erwarten, dass Outokumpu sich bewegt“, sagte ein IG Metall-Sprecher am Montag. Dies sei bislang nicht geschehen. Die Finnen müssten die Standorte der ThyssenKrupp-Edelstahlsparte erhalten und betriebsbedingte Kündigungen ausschließen. Am Vormittag kommen die Arbeitnehmervertreter mit den Finnen und Managern von ThyssenKrupp zu weiteren Verhandlungen zusammen. Diese könnten bis in die Nacht dauern, sagte der Gewerkschaftssprecher.

Am Dienstag soll der Aufsichtsrat von ThyssenKrupp in einer außerordentlichen Sitzung über einen Verkauf der Edelstahlsparte entscheiden. Die Arbeitnehmervertreter haben deutlich gemacht, ihr Abstimmungsverhalten von den Zusagen Outokumpus abhängig zu machen. Sollten die Finnen sich nicht bewegen, droht eine Kampfabstimmung. In der Nacht auf Samstag waren die Verhandlungen zwischen den Arbeitnehmervertretern und Outokumpu ohne Ergebnis unterbrochen worden.

Arbeitnehmerseite fordert Garantien für Arbeitsplätze und Werke

Am Verhandlungsort in Essen werden am Montag gegen 14 Uhr Hunderte Beschäftigte zu einer Kundgebung erwartet. Dabei wird sich voraussichtlich der IG-Metall-Vertreter und stellvertretende ThyssenKrupp-Aufsichtsratschef Bertin Eichler erneut an die Beschäftigten wenden.

Die Arbeitnehmerseite fordert bei einem Verkauf des inzwischen in das Unternehmen Inoxum ausgelagerten Geschäfts Garantien für Arbeitsplätze und Werke. Ansonsten werde man die Verkaufspläne ablehnen, hatte Eichler gesagt. Auch ThyssenKrupp müsse nach einem Verkauf in der Verantwortung bleiben und mindestens 30 Prozent an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen halten. Die Arbeitnehmer fürchten, dass bei einer Übernahme durch Outokumpu Produktionsanlagen in Krefeld und Bochum mit etwa 1000 Beschäftigten vor dem Aus stehen und letztlich sogar beide Werke insgesamt bedroht sein könnten. (rtr)