Bochum. Opel auf Versöhnungskurs: Der Autohersteller hat nach Protesten angeboten, der Bochumer Belegschaft 50 Prozent des Urlaubsgeldes auszuzahlen. Ein durchaus konfliktträchtiges Zugeständnis, denn für andere Opel-Standorte gilt das Angebot nicht.
Im Streit um das Urlaubsgeld hat Opel teilweise eingelenkt und der Bochumer Belegschaft jetzt angeboten, 50 Prozent des Urlaubsgeldes auszuzahlen. Das sei ein Zugeständnis des Unternehmens, um wieder Ruhe im Werk zu bekommen, sagte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel der WAZ gegenüber.
Der Betriebsrat wertet das Angebot des Autoherstellers als ersten Erfolg, nachdem sein Versuch, vor dem Arbeitsgericht die Zahlung des gesamten Urlaubsgeldes zu erwirken, gescheitert war. Einenkel wies darauf hin, dass das „Bochumer Angebot” für die anderen Opel-Standorte nicht gilt. Dort waren die Betriebsräte dem Wunsch von Opel nachgekommen, das Geld vorerst bei der Firma zu belassen.
Proteste rund um die Gerichtsentscheidung
Vor und nach der Gerichtsentscheidung war es bei Opel Bochum zu Protesten bei Pausenversammlungen gekommen. Dort soll am Mittwoch, so Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann, über das Angebot, das zwiespältig aufgenommen sei, diskutiert werden. Die Zeit drängt: Die dreiwöchigen Werksferien beginnen am Wochenende, zuvor gibt es zwei Tage Kurzarbeit.
Mehr zum Thema Opel in der Krise im DerWesten-Spezial