Essen/Bochum. Der Opel-Bieterkampf geht in die entscheidende Runde. Drei Interessenten haben ein Angebot für den deutschen Autobauer vorgelegt. Die WAZ stellt die Konzepte vor und zeigt, welche Auswirkungen sie auf das Werk Bochum haben.

Eines ist allen drei Geboten für Opel gemeinsam: Die Anschreiben an den Verhandlungsführer von General Motors, John F. Smith, sind als persönlich und streng vertraulich gekennzeichnet.

Die Operation Opel-Verkauf geht mit der Vorlage der Verträge und der Konzepte in die letzte Runde. Die Entscheidung soll bis Ende des Monats fallen. Die Bieter und GM haben die jetzt vorgelegten hunderte Seiten starken Verträge in einem seit Wochen andauernden Prozess erarbeitet. Deshalb kommt für keinen der Beteiligten ein völlig neues Papier auf den Tisch.

Es geht um Feinheiten, die aber aus Sicht der Bundesregierung Gewicht bekommen können – wenn es um Opels Kapitalausstattung oder die Höhe der Bürgschaften geht. Bei der Kapitalausstattung hat der belgische Finanzinvestor RHJ nachgelegt, wie aus Vertragsunterlagen hervorgeht, die der WAZ vorliegen. Damit hat RHJ im Bieterrennen gegenüber Magna aufgeholt. Der chinesische Hersteller BAIC gilt als abgeschlagen.

Die Frage, was ein Finanzinvestor ausgerechnet mit Opel will, bleibt drängend. Schließlich sinken die Absatzzahlen, der Markt ächzt unter einem Überangebot. Die börsennotierte Anlagegesellschaft RHJ glaubt, dank ihrer bisherigen Beteiligungen in der Auto-Branche, so bei den Zulieferern Asahi, Niles und Honsel, genug Erfahrung mitzubringen – und einen Riecher zu haben. Der Trend geht laut RHJ hin zu Kompakt- und Mittelklasseautos. Magna zielt auf Expansion auf dem russischen Markt.