Rüsselsheim. Der insolvente Autobauer Opel soll seit 2003 fast 1,9 Milliarden Euro Verlust eingefahren haben. Der Marktanteil ging laut Regierungsangaben auf 8,4 Prozent zurück.

Für den angeschlagenen Autobauer Opel werden angeblich drei Interessenten Gebote abgeben. Neben dem österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna und der Industrieholding RHJ wolle sich auch der chinesische Autobauer Beijing Automotive Industry Holding (BAIC) offiziell um den Einstieg bei Opel bewerben, berichtet Bild online. BAIC werde aller Wahrscheinlichkeit nach ein Angebot abgeben. Allerdings müsse die endgültige Entscheidung darüber noch vom BAIC-Aufsichtsrat getroffen werden.

Übernahme-Entscheidung in den nächsten Tagen

Der Opel-Mutterkonzern General Motors erklärte dem Blatt zufolge, die Angebote sollten schnell geprüft werden. Schon in den nächsten Tagen könne die endgültige Entscheidung fallen, wer Opel übernehmen darf.

Die «Financial Times Deutschland» berichtete vorab unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion, Opel schreibe seit Jahren rote Zahlen. Die Verluste der aus den Jahren 2003 bis 2007 summierten sich auf 1,861 Milliarden Euro. Auch 1999 und 2000 habe das Unternehmen rote Zahlen geschrieben. Gewinne habe es nur 2001 und 2002 gegeben. Für 2008 lägen noch keine Zahlen vor.

Marktanteil eingebrochen

Der Niedergang des Konzerns lasse sich auch in den Zulassungszahlen ablesen, schrieb die Zeitung. In Deutschland sei der Marktanteil von Opel nach Regierungsangaben von 1999 bis 2008 von 13,7 Prozent auf 8,4 Prozent zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2009 sei er wieder auf 9,1 Prozent gestiegen.

Die Verkaufszahlen halbierten sich em Blatt zufolge. Verkaufte Opel 1999 in Deutschland noch rund 522 000 Autos, waren es 2008 nur noch 258 000. Im ersten Halbjahr dieses Jahres setzte Opel rund 187 000 Fahrzeuge ab. Davon wurden 51 652 mit der Abwrackprämie gefördert.

FDP-Wirtschaftspolitiker Rainer Brüderle forderte angesichts der Zahlen, der Autobauer dürfe «nicht dauerhaft am Staatstropf» hängen. «Opel braucht so schnell wie möglich eine Strategie, die ohne staatliche Subventionen auskommt», sagte Brüderle der Zeitung. Am Montagabend läuft eine Frist ab, bis zu der Investoren ihre Angebote für Opel bei General Motors einreichen können. (ddp)