Bochum. Opel hat finanziell offenbar etwas mehr Luft als bisher gedacht. Nach einem Zeitungsbericht will die Firma den staatlichen Überbrückungskredit nicht komplett ausschöpfen. Von den 1,5 Milliarden will Opel sich ein Polster zurücklegen.
Der Autohersteller Opel hat einem Zeitungsbericht zufolge im Poker um seine Zukunft einen größeren finanziellen Spielraum als bisher gedacht. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmenskreisen berichtet, plant das Rüsselsheimer Unternehmen, den zugesagten staatlichen Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro nicht vollständig auszuschöpfen.
Etwa 300 Millionen Euro sollen als Sicherheitspolster dienen, falls sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden Monaten noch verschlechtern sollte. Dies habe Opel-Finanzchef Marco Molinari dem Opel-Aufsichtsrat auf einer regulären Sitzung als interne Finanzplanung am Freitag dargelegt, schreibt das Blatt unter Verweis auf mehrere mit der Situation vertraute Personen.
Ein Fünftel als Polster
Demnach sehen die Pläne derzeit vor, nur rund 1,2 Milliarden Euro der staatlichen Finanzhilfe in Anspruch zu nehmen. Sprecher von Opel und GM wollten die Informationen nicht kommentieren.
Der Zeitdruck für eine Einigung auf einen neuen Investor ist dank der staatlichen Finanzspritze geringer als gedacht, heißt es in dem Bericht weiter. Ein Unternehmenssprecher wies Medienberichte zurück, wonach der Autobauer täglich bis zu sechs Millionen Euro verbrennen würde. Aber Aussagen von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), wonach Opel derzeit täglich rund drei Millionen US-Dollar verliere, sei intern nicht widersprochen worden. (ddp)