Rüsselsheim. Kommt der zunächst abgeschlagene Finanzinvestor Ripplewood bei Opel doch noch zum Zuge? Laut Medienberichten hat Ripplewood sein Übernahmeangebot nachgebessert und steht in engem Kontakt mit dem bisherigen Mutterkonzern General Motors.

Die Chancen des US-Finanzinvestors Ripplewood, den Autobauer Opel zu übernehmen, sind nach einem Bericht der «Financial Times» deutlich gestiegen. Wie das Blatt am Dienstag berichtete, hat die Ripplewood-Tochter RHJ International ihr Angebot für Opel deutlich verbessert und könnte innerhalb weniger Tage einen Vorvertrag mit dem bisherigen Mutterkonzern General Motors abschließen. Das verbesserte Angebot von RHJ werde von GM sehr ernst genommen, zitierte die Zeitung eine mit den Verhandlungen vertraute Person, wie die deutschsprachige Ausgabe der «FT» auf ihrer Online-Seite berichtete.

GM pokert

Nach dem Bericht zielt GM darauf, zwei solide Angebote zu erhalten, zwischen denen der bisherige Opel-Mutterkonzern bei einem Verkauf wählen kann. RHJ habe sein Angebot vor allem im Hinblick auf den Jobabbau in Deutschland nachgebessert und damit Rücksicht genommen auf politische Empfindlichkeiten in Deutschland. Bund und Länder halten Opel derzeit mit einer staatlichen Brückenfinanzierung in Milliardenhöhe über Wasser.

Bislang hat GM einen Vorvertrag lediglich mit dem kanadischen Autozulieferer Magna abgeschlossen. Die Verhandlungen zwischen beiden Unternehmen über den Verkauf von Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall verlaufen aber offenbar zäh. GM fordert nach Medienberichten eine Rückkaufoption für Opel, was Magna ablehnt. Der Autozulieferer dagegen würde gerne das gesamte GM-Russlandgeschäft einschließlich der Marke Chevrolet übernehmen, worauf sich wiederum General Motors nicht einlassen will. (ap)

Spezial: Opel in der Krise