Berlin/Zürich. Der US-Konzern General Motors benötigt doch Staatshilfen für die Sanierung von Opel. Man brauche Hilfe und Unterstützung von allen Seiten, erklärte eine Sprecherin von GM Europa heute. Noch am Mittwoch hieß es aus dem GM-Verwaltungsrat, man wolle auf deutsche Staatshilfen verzichten.

Der US-Konzern General Motors braucht doch Staatshilfe zur Sanierung seiner deutschen Tochter Opel. Eine nachhaltige Restrukturierung von Opel brauche Hilfe und Unterstützung von allen Seiten, erklärte eine Sprecherin von GM Europa am Freitag in Zürich. Dazu zähle auch die Unterstützung von Staaten und Mitarbeitern. Zuvor hatte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) erklärt, der Konzern wolle auf deutsche Staatshilfe verzichten.

«Thema entschärft für mich»

«GM hat klar gemacht, dass wir bereit sind, die nötigen Ressourcen zu investieren, um zu einem Erfolg zu kommen», sagte die Sprecherin. Gleichzeitig wolle der Autokonzern aber mit den europäischen Regierungen verhandeln, damit diese die GM-Pläne für Opel genauso unterstützten wie den Zulieferer Magna. Die Bundesregierung hatte Magna insgesamt 4,5 Milliarden Euro Staatshilfe in Aussicht gestellt.

Brüderle hatte am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung «Maybrit Illner» erklärt, GM wolle keine deutsche Staatshilfen für die Tochterfirma Opel. Dies habe GM-Verwaltungsratschef Ed Whitacre erklärt, und er habe sich diese «freudige Mitteilung» ausdrücklich bestätigen lassen: «Insofern ist das Thema Opel entschärft für mich», sagte Brüderle.

«Erfreuliche Umsatzzahlen»

Der Minister bezog sich offenbar auf ein Interview mit Whitacre, das unter anderem am 11. November auf «merkur-online», der Internetseite des «Münchner Merkur» veröffentlicht wurde. Auf die Frage nach Staatshilfen antwortet Whitacre: «Unsere Umsatzzahlen sind zuletzt erfreulich gewesen. Ich spüre jede Menge Enthusiasmus im Konzern. Und ich glaube, dass wir gar keine Gelder der Bundesregierung für Opel brauchen. Wenn Frau Merkel nichts zur Verfügung stellen will, dann bezahlen wir das eben selbst. Vielleicht macht diese Nachricht ja Ihre Bundeskanzlerin glücklich.»

Brüderle sagte dazu, die Pressestelle von GM habe auf Nachfrage erklärt, dass das Interview autorisiert worden sei. Der Minister hatte sich zuletzt am Mittwoch gegen staatliche Finanzierungshilfen für den angeschlagenen Automobilhersteller Opel ausgesprochen.