München. Die Energieagentur fordert von den Industriestaaten eine stärkere CO2-Reduktion. Bis 2020 müssten die USA und Europa ihre Emissionen an Kohlendioxid stärker senken als bisher geplant. Dagegen könnte China in rund zehn Jahren Spitzenreiter im internationalen Klimaschutz werden.
Zwei Monate vor dem Weltklimagipfel im dänischen Kopenhagen hat die Internationale Energieagentur (IEA) die Industriestaaten zu stärkeren Anstrengungen zum Klimaschutz aufgefordert. Die USA und Europa müssten ihre Emissionen an Kohlendioxid bis 2020 deutlich stärker reduzieren als zurzeit geplant, sagte der Chefökonom der in Paris ansässigen Agentur, Fatih Birol, der «Süddeutschen Zeitung». China hingegen sei mit seinen Programmen, Strom aus erneuerbaren Quellen sowie aus Kernkraft zu gewinnen und Effinzienzstandard zu verschärfen, bereits auf gutem Weg. Das Land könnte 2020 zum Spitzenreiter im internationalen Klimaschutz werden.
"Einmalige Gelegenheit"
Die Wirtschaftskrise biete den Industrieländern eine «einmalige Gelegenheit», ihren Energiesektor zu reformieren, sagte Birol. Der Verbrauch an fossilen Brennstoffen und damit der Ausstoß von CO2 werde im Jahr 2009 um drei Prozent sinken, viele Investitionen seien wegen der Rezession verschoben worden. Auf ein Signal vom Kopenhagener Klimagipfel im Dezember hin könnten die Investoren beginnen, ihr Geld in umweltfreundlichere Technik umzulenken. Die Anfang der 70er Jahre gegründete IEA berät ihre 28 Mitgliedsländer, darunter auch Deutschland, in Fragen der Energieversorgung, Wirtschaftsentwicklung und des Umweltschutzes. (afp)