Düsseldorf/Berlin. Eon-Chef Wulf Bernotat hat die Bundesregierung wegen ihrer Energiepolitik kritisiert. Er vermisse seit 20 Jahren eine klare Linie, sagte Bernotat am Dienstag in einem Zeitungsbericht. Er fordert außerdem ein Energieministerium nach der Wahl.
Weniger Tage vor der Bundestagswahl hat Eon-Vorstandschef Wulf Bernotat ein eigenes Energieministerium gefordert und deutlich Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung geübt. Bernotat sagte am Dienstag der «Bild»-Zeitung: «Wir brauchen eine Energiepolitik aus einer Hand und mit einem klaren Konzept. Es hilft nichts, wenn es immer einseitig mal nur um Klimaschutz, mal nur um die Versorgungssicherheit und dann nur um die Preisentwicklung geht.»
Die zwischen Umwelt- und im Wirtschaftsministerium geteilte Zuständigkeit für Energiefragen sei nicht hilfreich. «Deshalb brauchen wir endlich ein Energieministerium», verlangte Bernotat.
"Deutlich mehr" Elektroautos als Ziel setzen
Der Eon-Vorstandschef übte zudem deutliche Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung: «Ich vermisse seit mehr als 20 Jahren ein klares energiepolitisches Konzept für Deutschland. Die Kanzlerin tritt mit Recht für einen breiten Mix und längere Laufzeiten für Kernkraftwerke ein. Ein schlüssiges Energiekonzept für die Zukunft hat diese Regierung aber noch nicht erarbeitet.» Für «nicht sehr ehrgeizig» hält Bernotat das Ziel der Regierung, eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen: «Wir könnten bis 2020 deutlich mehr Elektroautos haben.» (ddp)