New York. Beim UN-Klimagipfel in New York hat US-Präsident Barack Obama vor einer "unumkehrbaren Katastrophe" beim Klimaschutz gewarnt. Das geplante neue Abkommen dürfe daher auf keinen Fall scheitern. China und die USA kündigten CO2-Einsparungen an.

Zum Auftakt des UN-Klimagipfels in New York haben die beiden größten Verschmutzerländer China und USA einen größeren Beitrag zum Klimaschutz in Aussicht gestellt. US-Präsident Barack Obama warnte am Dienstag vor einer «unumkehrbaren Katastrophe», sollte das geplante neue Abkommen zum Klimaschutz scheitern. Chinas Präsident Hu Jintao kündigte an, sein Land wolle bis 2020 den Zuwachs an CO2-Emissionen «beträchtlich» bremsen.

Warmung vor Scheitern in Kopenhagen

China hatte kürzlich die USA beim Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase überholt. Die beiden Länder verursachen zusammen mehr als 40 Prozent der weltweiten Emissionen. Obama sagte, die USA seien «entschlossen zu handeln und die Verantwortung für künftige Generationen zu übernehmen». Sollte die für Dezember in Kopenhagen geplante UN-Konferenz zur Aushandlung eines neuen Klimaabkommens scheitern, «gehen wir das Risiko ein, künftige Generationen einer unumkehrbaren Katastrophe auszusetzen», warnte Obama.

Chinas Präsident Hu kündigte einen stärkeren Beitrag seines Landes zum Klimaschutz an, bestand dabei aber auf einschränkenden Sonderregelungen, um das weitere Wachstum nicht zu behindern. Nach Hus Worten will China die anvisierte Verminderung seines CO2-Ausstoßes nicht in absoluten Zahlen bemessen, sondern relativ zum Wachstum der Wirtschaft.

Chinas Präsident bleibt vage

"Wir zielen darauf ab, die CO2-Emissionen pro Einheit des Bruttoinlandsprodukts bis 2020 um einen beträchtlichen Wert im Vergleich zu 2005 zu senken», sagte Hu. Da Chinas Wirtschaft weiterhin kräftig wachsen dürfte, würde das Wachstum seiner Emissionen so möglicherweise nur gebremst, nicht aber in absoluten Zahlen gesenkt. Hu verzichtete darauf, die geplante Reduktion zu beziffern.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte eindringlich vor einem Scheitern bei den Klimaberatungen. Ein Fehlschlag in Kopenhagen wäre «moralisch unverzeihlich, wirtschaftlich kurzsichtig und politisch unklug», sagte Ban. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy schlug vor, im November einen Klimagipfel zur Vorbereitung von Kopenhagen abzuhalten.

Streit über die Lastenverteilung

Erneut wurde in New York der Streit über die Lastenverteilung beim Klimaschutz sichtbar. Aufstrebende Volkswirtschaften wie China und Indien, deren CO2-Ausstöße rapide steigen, sehen die Verantwortung vor allem bei den Industriestaaten. Die reichen Staaten «müssten ihre Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll erfüllen» und «Entwicklungsländer beim Klimaschutz unterstützen», bekräftigte Chinas Präsident Hu.

Obama erkannte in seiner Rede an, dass die Industriestaaten «die Verantwortung zur Führung» beim Klimaschutz haben. Aber auch die Schwellenländer müssten «ihren Beitrag leisten», weil sie für den Großteil der zusätzlichen Emissionen in den kommenden Jahrzehnten verantwortlich sein würden.