Mainz. Wenn es nach den vier Bundesländern mit Opel-Standorten ginge, hätte Magna schon längst den Zuschlag für die Übernahme des Autobauers erhalten. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister forderte den Bund auf, sich dem Votum anzuschließen und die Belegschaften nicht weiter zu verunsichern.

Die vier Bundesländer mit Opel-Standorten haben sich erneut für eine Übernahme des deutschen Autobauers durch den Zulieferer Magna stark gemacht. «Alle vier Bundesländer votieren für Magna», sagte der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) am Mittwoch nach einer Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten von Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen: «Magna hat ein strategisches Konzept, eigenes Management und mit seinen Partnern die Perspektive des Wachstumsmarktes Russland.»

Zusammen mit den Standortzusagen von Magna und der Unterstützung der Opel-Belegschaft seien dies gute Gründe für eine Übernahme durch das kanadische Unternehmen. Hering forderte die Bundesregierung auf, sich dem Votum der Länder anzuschließen. Der Bund müsse dafür sorgen, «dass die deutsche Seite mit einer Stimme spricht». Die Übernahme müsse nun zügig zu Ende verhandelt werden, auch um die Verunsicherung der Belegschaft zu beenden.

Koch: Opel-Rettung nur mit öffentlicher Hilfe

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) warf dem Noch-Eigner General Motors Versagen bei der Führung von Opel vor. «Ich glaube, dass es am Ende auch wichtig ist, dafür zu sorgen, dass es eine hinreichende Eigenständigkeit von Opel in Europa gibt», sagte Koch im Hessischen Rundfunk: «Wir haben ein Versagen von General Motors im Management dieses Unternehmens in der Vergangenheit gehabt. Deshalb brauchen wir ein Stück weit auch einen Neuanfang.»

Die nun vorliegenden Konzepte würden sich Bund und Länder genau anschauen und dann gemeinsam mit GM beraten. Koch pochte erneut darauf, dass keine Entscheidung gegen das Votum der deutschen Politik gefällt wird: «Wenn man Opel retten will, dann geht das nur mit öffentlicher Unterstützung.» Dann muss die Politik allerdings auch die Kraft haben am Ende sehr verbindlich zu sagen, was man für richtig oder falsch halte: «Das werden wir nach der Prüfung auch tun.» (ap)