Essen. Ab jetzt wird es ernst im RTL-Dschungelcamp, denn nun werden bei “Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ die Stars vom unbarmherzigen TV-Publikum eliminiert. Als ersten traf es den sympathischen, aber zu beschaulichen Silva Gonzalez. Joey Heindle verunglimpfte indes das Andenken der „Dschungelkönigin der Herzen“™.
Von nun an geht es im RTL-Dschungelcamp zu wie bei dem beliebten Zählreim und Volkslied „Zehn kleine Maximalpigmentierte“ (frei nach den Änderungen an Ottfried Preußlers „Die kleine Hexe“). Der erste, der seine Sachen packen darf, ist Silva Gonzalez. Vermutlich war er zu unscheinbar und konnte sich neben den Quasselstrippen Allegra Curtis und Arno „Dagobert“ Funke nicht richtig in Szene setzen. Schade ist sein Auszug ja schon, vor allem sein sympathisches Lachen der Marke „Presslufthammer außer Kontrolle“ wird bei „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ künftig fehlen.
Aber Zeit für Tränen ist keine, schließlich hat man in der diesjährigen Staffel bereits den Auszug eines anderen Weltstars kompensieren können. Außerdem hat Gonzalez‘ Band „Hot Banditoz“ auch eine neue Single rausgebracht, da wird der Sänger ja bald die Stadtteilfeste und Baumärkte der Republik mit seiner Anwesenheit beglücken können.
Joey Heindle wusste nicht, dass Dschungelcamp "so anstrengend" ist
An Joey Heindles Anwesenheit werden sich die RTL-Zuschauer weiterhin ergötzen können. Dabei hadert der 19-Jährige immer wieder mit sich selbst und denkt über ein vorzeitiges Aufgeben nach. Er habe nicht gewusst, dass es im Dschungelcamp so anstrengend sei. Er hätte sich besser vorbereiten sollen, zum Beispiel durch das Studium der vorherigen Staffeln. „Wozu habe ich mir denn einen Fernseher gekauft, ich Depp?“, haderte Heindle zu Recht mit sich selbst. Es ist davon auszugehen, dass RTL – wie in den meisten deutschen Haushalten – auch bei ihm auf einem Programmplatz unter ferner liefen gespeichert ist, während 3Sat und Arte abwechselnd die Plätze 1 bis 100 einnehmen.
An sich muss sich der 19-Jährige glücklich schätzen, dass er nicht disqualifiziert wurde. Die Dschungelcamp-Bewohner wurden zu Georginas bisherigen Heldentaten befragt und Heindle verglich die historische Leistung der ehemaligen Bachelor-Teilnehmerin mit den Mühen der ewigen Dschungelkönigin der Herzen. Dabei leistete er sich folgenden Affront: „Georgina ist besser als Sarah Knappe.“ Dabei weiß doch jedes Kind, dass die Ex-Topmodel-Kandidatin aus Bochum mit Nachnamen, äh, Knabbig oder so heißt.
Im Dschungelcamp herrscht Schokomangel wie in der DDR
Neben diesem unverzeihlichen Affront fiel die Heindlesche Schleichwerbung kaum ins Gewicht. So wollte der 19-Jährige unbedingt einen Nuss-Karamell-Schokoriegel von der Marke, die aus Diven angeblich wieder echte Kerle macht (also nichts für Olivia Jones). Als ihm dieser Herzenswunsch versagt wurde, bewies Joey wieder einmal seine überragende Allgemeinbildung: „Das ist ja wie in der DDR hier.“ „In der DDR gab es genügend zu essen, meinst du die Nachkriegszeit?“ „Ja, genau.“
Doch RTL ist ja bekannt für seine menschliche Wärme und spendierte den Camp-Bewohnern doch noch ein wenig Schokolade. Die Schatzsuche für diese Belohnung war ähnlich schwer wie Fiona Erdmann, demzufolge war es nur folgerichtig, dass sie auch an dem Spiel teilnahm. Die Quizfrage, welche nach erfolgreicher Schatzkisten-Bergung beantwortet werden musste, reihte sich vom Anspruch nahtlos ein: „In welcher Stadt fanden die Olympischen Spiele 2012 statt? A) Sydney B) London“ Zum Glück ist im Dschungelcamp die geballte Sportkompetenz versammelt, sodass die Frage überraschenderweise richtig beantwortet wurde. Bei „Punkt 12“ haben die Fragen ja eher das Niveau von „Sind Quizfragen zu schwer? A) Nein B) Kartoffelsalat“. Somit durften sich die Teilnehmer über einen Schokokeks freuen, dessen Namen nur ungefähr ein Dutzend Mal genannt wurde (ob Christoph Gottschalk wohl am Dschungelcamp 2014 teilnehmen wird?).
Heißt sie bald „Georgina Dschungelprüfung“?
Doch nicht nur Schokokekse standen auf dem Speiseplan der Dschungelcamp-Bewohner, es gab auch wieder einen abendlichen Festschmaus. Dieser ging – wie sollte es anders sein – erneut auf das Konto von Georgina. Sieben Sterne erspielte sie bei der Prüfung „Elf Sterne Hotel“. Mit dabei unter anderem der in jedem Jahr obligatorische Alligator mit der verbundenen Schnauze. Warum man selbiges nicht mit den Kandidaten macht, bleibt wohl ein Geheimnis von RTL. Todesmutig trotzte Georgina nicht nur dem beißunfähigen Reptil, sondern auch einem Strauß. Dabei zeigte sich, dass Georgina und Dschungelprüfungen mittlerweile symbiotisch miteinander verknüpft sind. Die 22-Jährige sollte sich überlegen, wieder einen Nachnamen zuzulegen (der Trend 2013 geht ganz eindeutig hin zum Nachnamen): „Georgina Dschungelprüfung“, welch klangvoller Name!
Dschungelcamp-ABC