Washington. . Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney liegt in Umfragen jetzt vor dem demokratischen Amtsinhaber Barack Obama. Offenbar brachte sein guter Auftritt im TV-Duell die Wende. Hat Obama noch eine Chance?
Es ist nur eine Momentaufnahme, aber eine, die das Lager des Amtsinhabers in Alarmstimmung versetzt: US-Präsident Barack Obama ist nach seinem allgemein als schlapp empfundenen Auftritt in der ersten TV-Debatte im Rennen um das Weiße Haus in Umfragen deutlich zurückgefallen.
Eine Befragung des Pew-Centers unter registrierten Wählern ergab, dass Herausforderer Mitt Romney landesweit mit 49 zu 45 Prozent vorn liegt. Gallup, ein anderes Meinungsforschungsinstitut, ermittelte, dass Obamas bis dato stabiler Vorsprung geschmolzen sei und sagt für den 6.November ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. In allen Untersuchungen kam Romney in der Bewertung des Fernseh-Duells, das knapp 70 Millionen Amerikaner verfolgt hatten, um Klassen besser weg.
Die Umfragen können irren – um bis zu 3,5 Prozent
Die Aussagekraft der Umfragen ist aber begrenzt. Die Irrtums-Marge wird mit bis zu 3,5 Prozentpunkten angegeben, das Meinungsbild in den umkämpften und letztlich entscheidenden und heiß umkämpften Staaten wie Ohio, Virginia oder Florida weicht zu Gunsten von Obama vom Landestrend ab. Der Präsident zeigte sich bei einer Spendengala in San Francisco kämpferisch und rief seine Anhänger auf, in den letzten vier Wochen vor der Wahl alles zu geben. „Ich habe absolut vor, diese Wahl zu gewinnen“, sagte er. „Aber wir werden das nur schaffen, wenn jeder in den nächsten 29 Tagen schier besessen ist.“
Noch stehen zwei TV-Debatten zwischen Romney und Obama aus (16. und 22. Oktober). Die Wahlkampagne des Präsidenten kündigte an, dass Amerika dann „einen anderen Obama erleben wird, der Mitt Romney nicht länger durchgehen lässt, dass er heute leugnet, was er gestern versprochen hat“. Aus den Umfragen weiß das Obama-Lager, dass über 60 Prozent der Befragten Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Romneys Versprechen haben; insbesondere, wenn es um die Steuerpolitik für die Mittelschicht geht.