Washington. Das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner in den USA wird wieder enger: Der erzkonservative Kandidat Rick Santorum hat die Vorwahlen in Alabama und Mississippi gewonnen - und so Favorit Mitt Romney eine Schlappe verpasst.

Mit Siegen bei den Vorwahlen in den beiden heiß umkämpften Südstaaten Alabama und Mississippi hat Rick Santorum am Dienstag seine Position als konservative Alternative zu Mitt Romney weiter gestärkt. Für den Favoriten im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner waren die Abstimmungen eine Schlappe. In beiden Staaten kam Romney lediglich auf den dritten Rang. Besonders bitter war der Ausgang für Newt Gingrich, der unbedingt einen Sieg im Süden brauchte, um weiterhin als ernsthafter Kandidat zu gelten.

Santorum wollte mit einem Sieg beweisen, dass der aus dem Nordosten der USA stammende Romney unter evangelikalen Christen, von denen viele im zutiefst konservativen Süden leben, nicht auf ausreichend Unterstützung zählen kann. Vielen Konservativen ist Romneys Haltung gegenüber sozialen Fragen wie Abtreibung oder Homosexuellen-Ehe zu liberal. Die sogenannten wiedergeborenen oder evangelikalen Christen dominierten auch die Abstimmungen am Dienstag. Vier von fünf Wählern zählten sich bei einer Befragung selbst zu einer dieser Gruppen.

Santorum ruft die Konservativen zur Einheit auf

"Wir haben es wieder getan", jubelte Santorum am Abend vor begeisterten Anhängern in Lafayette im Staat Louisiana, wo am 24. März Vorwahlen abgehalten werden. Nun sei es an der Zeit für die Konservativen, sich zu vereinen und Romney zu besiegen, sagte er.

In Alabama lag Santorum nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen mit 35 Prozent deutlich vor seinem Mitbewerber Gingrich, für den 29 Prozent der Wähler stimmten. Romney erhielt nur 28 Prozent der Stimmen. In Mississippi fiel das Ergebnis knapper aus. Dort erhielt Santorum nach Auszählung fast aller Stimmzettel 33 Prozent der Stimmen, Gingrich 31 Prozent und Romney 30 Prozent. Der vierte Kandidat im Felde, Ron Paul, führte in den beiden Staaten keinen Wahlkampf und lag abgeschlagen im einstelligen Bereich.

Trotz der Wahlschlappe vom Dienstag hat Romney bislang die mit Abstand meisten Delegierten für den Nominierungsparteitag der Republikaner im August gesammelt. (dapd)