Washington. . Der Außenseiter Rick Santorum siegt bei drei Vorwahlen der US-Republikaner. Die Frage, wen die Republikaner jetzt gegen Präsident Barack Obama ins Rennen schicken, ist wieder offen. Der bisherige Favorit Mitt Romney hat jetzt Druck von der erzkonservativen Seite.

Rückschlag für Mitt Romney beim Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner: Nach den überraschenden Erfolgen des bis dahin abgeschlagenen Rick Santorum bei den Vorwahlen in Missouri, Minnesota und Colorado über den klaren Favoriten Romney scheint die Frage, wen die Republikaner gegen Präsident Barack Obama ins Rennen schicken, wieder offen.

Zwar konnte der erzkonservative Santorum bei den Delegiertenstimmen kaum ge­genüber Romney aufholen – die insgesamt 125 zu verteilenden Stimmen werden erst im Frühjahr auf regionalen Parteiversammlungen vergeben. Aber auch symbolische Niederlagen sind Niederlagen.

Mitt Romney, Ex-Gouverneur von Massachusetts, und seit Wochen der gefühlte Kandidat, auf den alles zuläuft, hat einen satten Schuss vor den Bug bekommen. Sein geplanter Durchmarsch ist ins Stottern geraten. Vor allem bei weißen, stark religiös und konservativ geprägten und wirtschaftlich nicht auf Rosen gebetteten Wählergruppen kommt der Multi-Millionär einfach nicht an.

Den Ton getroffen

Santorum dagegen, erz-katholisch, traf offenbar den Ton einer Mehrheit, die keinen moderaten Republikaner ge­gen Obama aufbieten will. Der Enkel italienischer Einwanderer ist entschiedener Streiter gegen Abtreibung und Gleichstellung der Homo-Ehe.

Nach dem schlechten Abschneiden der anderen Konkurrenten Newt Gingrich und Ron Paul bringt sich Santorum jetzt mit Macht als einzige wahre Alternative zu Romney und Obama in Stellung. Das Gelingen dieser Strategie wird aber skeptisch beurteilt. Romney, der in Florida den Widersacher Gingrich mit einer millionenschweren Negativ-Kampagne im Fernsehen ausschaltete, hat in Missouri, Minnesota und Colorado kaum Anzeigen geschaltet. Gegen nie­­- manden. Das dürfte sich ändern. Absehbare Zielscheibe: der frömmelnde Santorum.

Romneys Wahlkampfkasse ist prall gefüllt, Santorum in dieser Hinsicht eher ein Sozialfall. Vor den nächsten Abstimmungen in Arizona und Michigan Ende Februar wird sich Santorum „sehr warm anziehen müssen“, heißt es bei den Beobachtern des Internet-Portals „Politico“.