Witten. Nach einer Massenschlägerei musste sich am Mittwoch ein Wittener wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Bochumer Landgericht verantworten. 24 Personen hatten sich an der Prügelei beteiligt und so hatte das Gericht Schwierigkeiten den Sachverhalt aufzuklären.

Es war ein nächtlicher Discobesuch mit Beulen, Blut und blauen Augen: Ein 34-jähriger Wittener musste sich am Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Er soll gegen Sicherheitskräfte und Polizisten ordentlich ausgeteilt haben. Doch die Massenschlägerei wird wohl immer ein Rätsel bleiben.

Das Gericht sah sich nicht imstande, dem Angeklagten etwas nachzuweisen und stellte das Verfahren ein – zu viele unterschiedliche Fäuste waren im Spiel. Insgesamt 24 Personen waren an der beulenreichen Auseinandersetzung beteiligt gewesen. Auch mit allen Zeugen – da war sich das Gericht sicher – hätte der Vorfall nicht aufgeklärt werden können. Fest steht wohl, dass die Schlägerei vor der Bochumer Discothek Matrix das blutige Ergebnis eines Missverständnisses gewesen war.

Sicherheitsleute schwer verletzt

Der Angeklagte wollte nach eigener Aussage gegen fünf Uhr nachts den Heimweg antreten. Am Ausgang hätten er und seine vier Begleiter gemerkt, dass sie zu wenig Geld in der Tasche hatten. Einer der Fünf habe mit Karte bezahlt. „Trotzdem wollten uns die Türsteher nicht rauslassen“, berichtet der 34-Jährige. „Wir sollten nochmal bezahlen.“ Nicht mit der Fünfergruppe.

Vor der Disco entwickelte sich ein heftiger Schlagabtausch. Auch die Fäuste des Angeklagten sollen mit im Spiel gewesen sein. Die Sicherheitsleute sollen schwere Verletzungen im Gesicht davongetragen haben. Doch der Wittener fühlte sich nicht als Täter, sondern als Opfer.

Angeklagter will sich nur geschützt haben

„Ich habe niemanden geschlagen. Ich habe mich nur geschützt“, sagte der Bauarbeiter vor Gericht. Wie schlagkräftig dieser „Schutz“ war ließ er offen. Er habe mehrere Schläge abbekommen, außerdem habe ihm jemand mit Pfefferspray ins Gesicht gesprüht. Als die Polizei eintraf, soll er mehrere Beamte getreten, bespuckt und beleidigt haben. Den Vorwurf wollte er nicht einräumen, ließ aber kleinlaut wissen: „Beim nächsten Mal trinke ich weniger Alkohol. Und ich habe mehr Respekt vor der Polizei.“