Witten. Der Jugendwart des ETSV Witten besaß tausende Kinderpornos, nun zieht der Verein erste Konsequenzen: Gegen das Noch-Mitglied soll ein Ausschlussverfahren eingeleitet werden, bald ist nur noch ein Trainer-Duo im Einsatz. Und zukünftige Betreuer müssen ein Führungszeugnis vorweisen können.

Der ETSV Witten hat gegen den Jugendbetreuer seiner Tischtennisabteilung ein Vereinsausschlussverfahren eingeleitet. Der Sportverein reagiert damit auf den Skandal um den 44-Jährigen, der wegen Erwerb, Besitz und Verbreitung kinderpornografischer Inhalte zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.

Drei Wochen hat der Wittener Zeit für eine Stellungnahme, dann entscheidet eine Mitgliederversammlung endgültig über seinen Ausschluss. Wie es aus dem Verein heißt, soll der 44-Jährige, der in der Tischtennisabteilung 15 Jahre als Mädchenbetreuer gearbeitet hatte, abgetaucht sein. Er sei weder beim Training erschienen noch gehe er an sein Handy.

Nach Bekanntwerden der perversen Leidenschaft seines langjährigen Mitglieds hatte der Verein den Mann umgehend von seinen Aufgaben entbunden und sich an die Eltern gewandt. „Wir haben bereits viele Gespräche geführt. Bislang gibt es für uns keine Anhaltspunkte dafür, dass es Übergriffe gegeben hat“, so der ETSV-Vorsitzende Olaf Lückner (42). Dass Noch-Vereinsmitglied habe – so der aktuelle Kenntnisstand – „nie ein Kind angefasst oder eine Kabine betreten“.

Für Dienstag hat der Verein einen Informationsabend anberaumt, um den Eltern den aktuellen Stand des Falls und die Sofortmaßnahmen zu erläutern, die vom ETSV eingeleitet wurden. Wie der Vorsitzende Olaf Lückner auf Anfrage erklärt, soll in Zukunft von Trainern und Betreuern regelmäßig ein polizeiliches Führungszeugnis angefordert werden. Zudem will der ETSV einen externen Trainer des Tischtennisverbandes ins Boot holen. Er soll nicht alleine arbeiten. Lückner: „Die Kinder werden nun von zwei Übungsleitern betreut.“