Der ETSV Witten reagierte schockiert als er von den Neigungen ihres Tischtennis-Jugendwarts erfuhr. Das Amtsgericht hatte ihn wegen Besitz und Verbreitung von Kinderpornos zu einer Haftstrafe verurteilt.
Witten. Der Sportverein ETSV Witten steht unter Schock: Ein 44-Jähriger, der 15 Jahre als Mädchenbetreuer in der Tischtennisabteilung gearbeitet hatte und nun Jugendwart ist, war Besitzer tausender Kinderpornos. Dafür verurteilte ihn das Amtsgericht am Mittwoch zu zweieinhalb Jahren Haft.
Der Verein bestätigte, dass es sich um den Mann handeln muss, und kündigte für heute eine Vorstandssitzung an. Man müsse Konsequenzen ziehen, heißt es. Mit großer Wahrscheinlichkeit soll der Wittener, der auf der Internetseite noch als erster Jugendwart aufgeführt ist, von seinen Aufgaben entbunden werden. Vor Gericht hatte der Mann nur gesagt, vor Jahren im ETSV-Vorstand gewesen zu sein. Eine Tätigkeit im Jugendbereich hatte er bestritten.
Geahnt hatte man beim Eisenbahner Turn- und Sportverein nichts von den Neigungen des Kollegen, der seit 20 Jahren im Verein tätig ist. „Er war immer engagiert, hat nie ein Kind angefasst, war nie in einer Kabine“, so eine Vereinsfrau. Fest steht: Der Mann, der tausende Kinderpornos sammelte, hatte intensiven Kontakt zu Mädchen im Verein.
Vor 16 Jahren wurde er Mädchenbetreuer, hatte mit elf- bis zwölfjährigen Schülerinnen zu tun. „Er fuhr sie zu den Auswärtsspielen, hat auch mit ihnen an der Tischtennisplatte trainiert“, sagt die Frau.
2011 wurde der 44-Jährige Jugendbetreuer. Am Wochenende hatte er noch mit einer Gruppe Jungen im Alter von 14 bis 17 Jahren bei einem Tischtennisturnier zu tun.