Witten. Die CDU hat bei der EU-Wahl auch in Witten die Nase vorn. Doch zwischen den Wahllokalen gibt es große Unterschiede. Wo besonders viele AfD wählen.
Witten hat gewählt. Bei der Europawahl am 9. Juni haben 45.972 Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme abgegeben, erstmals auch Jugendliche ab 16 Jahren. Die Wahl hat auch deutlich mehr Menschen an die Wahlurnen getrieben, als vorhergehende Abstimmungen über das Europaparlament. In Witten lag die Wahlbeteiligung bei 63,1 Prozent (2019: 60,1).
Nachdem mittlerweile alle Stimmbezirke ausgezählt sind, gewinnt die CDU auch hier mit 23,96 Prozent, bleibt aber deutlich hinter ihrem bundesweiten Ergebnis zurück (30 %). Auf Platz 2 landet die SPD mit 21,7 Prozent. Sie verliert zwar 1,7 Prozentpunkte im Vergleich zur letzten Wahl, schneidet in der Ruhrstadt aber deutlich besser ab als bundesweit (13,9 %). Die Grünen schaffen es mit 14,9 % hier noch auf Platz 3. Die AfD folgt mit 13,11 %. Das Bündnis BSW schafft es aus dem Stand auf 5,2 Prozent.
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CDU in sechs von sieben Stadtteilen stärkste Kraft
Betrachtet man, wie die einzelnen Stadtteile gewählt haben, zeigen sich aber teils deutliche Unterschiede. Die CDU konnte sich in sechs von sieben Stadtteilen als stärkste Kraft etablieren. Die meisten Stimmen holte sie mit 27,5 Prozent in Herbede. In Mitte kommt sie hingegen auf nur 19,36 Prozent - und muss sich der SPD (20,5 %) geschlagen geben. Für die ist das Ergebnis trotz Platz 1 in Mitte das schlechteste stadtweit. Die Sozialdemokraten konnten am meisten Wählerinnen und Wähler in Stockum-Düren überzeugen: 24,7 Prozent.
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Doch wo haben die Wähler in Mitte dann ihr Kreuz gemacht? Dank Wiesenviertel und Co. fahren die Grünen hier mit 16,7 Prozent ihr stärkstes Ergebnis ein. Im Wahlraum „Leben im Quartier“ haben sogar 24,1 Prozent der Wähler für sie gestimmt, an der Pestalozzi-Schule 22,9 und am Ruhrgymnasium 20,4. Doch auch die AfD schneidet in Mitte mit 13,6 Prozent überdurchschnittlich gut ab.
In Mitte geben viele Wählerinnen und Wähler ihre Stimme einer Kleinpartei
Im Stadtkern haben aber auch besonders viele Menschen ihre Stimme an Kleinparteien vergeben, insgesamt 16,3 Prozent. Dabei kommt Volt auf 3,5 Prozent. Die sozialliberale und pro-europäische Partei ist besonders bei den jüngeren Wählern beliebt. Vermehrt Stimmen erhielten auch die Satire-Partei „Die Partei“ (2,8 %) und die Tierschutzpartei (2,2 %).
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Am unbeliebtesten scheinen die Grünen in Stockum zu sein. Hier reicht es nur für 13,3 Prozent. Sogar in Annen schneidet die Umwelt-Partei leicht besser ab (13,6 %). Dafür gibt es hier für die AfD das stadtweit beste Ergebnis, nämlich 13,9 Prozent. Schlechte Karten haben die Rechtspopulisten in Bommern, hier reicht es nur für 10,8 Prozent.
AfD in zehn Wahlbezirken über 20 Prozent
Die vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestufte Partei kommt in zehn von 83 Wahlbezirken (inkl. Briefwahl) auf über 20 Prozent: In Mitte im Wahllokal Widey-Zentrum und an der Adolf-Reichwein-Realschule, in Annen im Awo-Seniorenzentrum Kreisstraße, in der Kath. Kirche St. Joseph und dem Christopherus-Hof. Ähnliche Prozente erreicht die AfD in Stockum an der Harkortschule II und im Paul-Gerhardt-Haus. Ganze 29,3 Prozent und damit das stärkste Ergebnis gibt‘s im Café Schelle (Mitte), 27,2 im Wahlraum „Technisches Rathaus II“ in Annen und an der Hellwegschule in Heven 24,2 Prozent. In der Helene-Lohmann-Realschule in Bommern reicht es dagegen nur für 8,4 Prozent.
Auch interessant: Vergleichsweise viele AfD-Anhänger machten ihr Kreuz in der Wahlkabine. CDU, SPD und Grüne können durch die in der Briefwahl abgegeben Stimmen ihr Gesamtergebnis verbessern. Die Rechtspopulisten hingegen kommen bei der Briefwahl auf nur 8,21 Prozent, in den Wahllokalen auf 16,6 Prozent. Daraus errechnen sich die 13,1 Prozent, auf die die AfD stadtweit gekommen ist.
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