Witten. „Püppi“ wurde in einer Box mit offener Tür auf dem Gelände an der verkehrsreichen Wittener Wetterstraße abgestellt. Das hätte böse enden können.
Dass Tiere direkt im Tierheim abgegeben werden, ist nicht ungewöhnlich. Und so hätte es auch die Frau machen sollen, die am Mittwochmittag (5.6.) eine Katze mit der dazugehörigen Transportbox einfach auf dem Gelände in Witten abstellte. Was Wiebke Blomberg vom Vorstand aber besonders ärgert: „Die Dame hat noch die Tür der Box geöffnet. Das ist an der vielbefahrenen Wetterstraße total fahrlässig.“ Das Tierheim sucht nun Zeugen.
„Püppi“ haben sie das vermutlich noch recht junge Tier dort erstmal genannt. „Sie ist ein bisschen verängstigt in der neuen Umgebung, weist aber äußerlich keine Verletzungen auf“, sagt Wiebke Blomberg. Püppi ist ein niedliches Kätzchen mit grau-weißem Fell der Rasse Europäisch-Kurzhaar, also eine gewöhnliche Hauskatze. Sie sei zum Glück nicht gleich aus der Box herausgekommen, weshalb eine Mitarbeiterin das Tier sofort vor drohenden Gefahren in Sicherheit bringen konnte.
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Doch es hätte schlimmer enden können, denn das Tierheim hat mittwochs eigentlich geschlossen. Doch eine Mitarbeiterin, die selbst direkt auf dem Gelände wohnt, hatte gegen 14 Uhr ein Auto vorfahren gehört und sich gewundert. Als sie aus dem Fenster blickte, konnte sie sehen, wie eine Frau die Box mit der Katze auf dem Gelände abstellte, dessen großes Tor immer offen steht. Die Mitarbeiterin sprach die Frau an und rannte noch auf Socken nach unten. Zu spät: Die Angesprochene reagierte mit einem „Verdammt“ und fuhr schnell davon.
„Wir sind mal wieder wütend und enttäuscht, zu was Menschen fähig sind“, schreibt das Tierheim auch auf seiner Facebookseite und fragt nun: „Erkennt jemand diese Samtpfote oder kann Angaben zu der Box machen?“ Denn die Katze ist zwar gechipt, allerdings nicht registiert.
Aktuell leben viele Babykatzen im Tierheim Witten
„Abgabekatzen nehmen wir so gut wie immer auf“, sagt Wiebke Blomberg. „Es gibt keinen Grund, sie einfach auszusetzen.“ Mit Püppi leben gerade rund 30 Katzen im Tierheim, darunter 15 Kitten, also Babys. Das sei ungewöhnlich. „Wir haben viele verwilderte Katzen bekommen, die alle trächtig waren. Aber es sind auch einzelne Kitten abgegeben worden, die keine Mama mehr haben.“ Drei davon pflegt eine Kollegin gerade zuhause. Blomberg: „Wenn die nicht zu uns gebracht würden, hätten sie kaum eine Chance, zu überleben.“
Zum Glück finden die Stubentiger eher schnell ein neues Zuhause, zumindest jene, die zutraulich sind. Verwilderte Katzen, die sich meist nicht so gerne anfassen lassen, versucht das Tierheim an Höfe abzugeben, wo sie herumstreunen können.
Wer sich für eine Katze interessiert oder etwas zu dem aktuellen Vorfall berichten kann, meldet sich unter 02302 64450.
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